Melania Trump überrascht mit ihrem Outfit bei der Angelobung

Bei einer feierlichen Amtseinführung in der US-amerikanischen Hauptstadt dreht sich nur scheinbar alles um den neuen Präsidenten. Seit jeher stehen die First Lady, Familienangehörige sowie prominente Gäste ebenfalls im Fokus des öffentlichen Interesses. Was sie an diesem historischen Tag tragen, ist von großer Bedeutung, erklärte die Modehistorikerin Lisa Kathleen Graddy vor Kurzem in der US-Vogue.

"Die First Lady wird als erste Dame der amerikanischen Gesellschaft betrachtet. Sie repräsentiert das Land auf der ganzen Welt, also fühlen sich die Menschen berechtigt, eine Meinung zu haben."

Die Inaugurationsoutfits – nach der Vereidigung gibt es noch einen Ball – geben einen Vorgeschmack auf den politischen Stil der kommenden Jahre und werden traditionell im Washingtoner Smithsonian Museum ausgestellt.

Boykott-Drohungen gegen Oscar de la Renta

Eine Meinung hatten – und äußerten – schon am Vorabend der Angelobung viele: Bei der Kranzniederlegung am Arlington-Friedhof und einem anschließenden Candlelight Dinner zeigten sich sowohl Ivanka Trump als auch die Gattin des neuen Vizepräsidenten, Usha Vance, in Maßanfertigungen von Oscar de la Renta. 

Unter Fotos auf dem Instagram-Profil des legendären US-Designers mit dominikanischen Wurzeln zeigten sich Fans erbost, dass ausgerechnet ein Modehaus mit Migrationsgeschichte Trump-Frauen einkleidet. Viele kündigten an, seine Mode fortan zu boykottieren.

Modisch patriotisch

Der Shitstorm verdeutlicht, warum sich schon in der ersten Amtsperiode kaum ein amerikanischer Designer bereit erklärte, die neue First Lady Melania Trump auszustatten. Es war schließlich Ralph Lauren, dessen Kleid sie bei der Angelobung ihres Mannes 2017 trug. Danach sah man das Ex-Model kaum noch in US-Designs, obwohl das Unterstützen nationaler Marken als ungeschriebenes Modegesetz für First Ladys gilt. Jill Biden und Michelle Obama, aber auch Kamala Harris, boten besonders jungen und afroamerikanischen Modemachern eine Bühne.

Die gebürtige Slowenin Melania Trump hingegen setzte zuletzt ausschließlich auf europäische Luxuslabels wie Dior oder Dolce & Gabbana. Einen ersten Blick auf ihren mit Spannung erwarteten "Angelobungslook" erhaschte man am Montagnachmittag mitteleuropäischer Zeit, als die Familie zum traditionellen Kirchgang zusammenkam.

Ein Hut zum Verstecken

Der eisigen Kälte in der Hauptstadt trotze die 54-jährige First Lady in einem navyblauen Mantel und für sie typischen extrahohen Pumps von Manolo Blahnik. Auf dem strengen Dutt trug sie einen Hut mit weißem Band, der die obere Gesichtshälfte fast vollständig bedeckte. 

Und sie sorgte für eine Überraschung: Beim Designer handelte es sich um den noch weitgehend unbekannten New Yorker Adam Lippes, der bei Oscar de la Renta gelernt hatte und vor gut zehn Jahren sein eigenes Label aufbaute.

Ivanka Trump erinnerte mit ihrem Outfit an den berühmten New Look von Dior: Zum taillierten Kostüm in dunklem Grün kombinierte die Blondine schwarze Lederaccessoires und einen Fascinator. Mehr Optimismus und Leichtigkeit strahlte die künftige "Second Lady" Usha Vance in einem rosaroten, wadenlangen Wollmantel von Oscar de la Renta aus. Gewohnt sexy gab sich Lauren Sanchez, die Verlobte von Amazon-Boss Jeff Bezos, in einem dekolletierten weißen Hosenanzug und XL-Zopf.

Und auch Jill Biden hatte am Montag ihren letzten großen Modeauftritt. Die Ex-First-Lady trug beim Empfang im Weißen Haus leuchtendes Violett von Ralph Lauren – laut Farbenlehre ein Symbol für innere Ruhe, Hoffnung und Neuanfang.