Mary Janes Schuhe

Retro-Flair im Herbst: Die Mary Janes sind wieder da

Die mädchenhaften Riemchenschuhe kommen zurück. Nach der Turnschuhwelle sind die niedlichen Mary Janes wieder angesagt.

Was haben das Sixties-Modell Twiggy, Prinzessin Charlotte und die Schwester einer Comic-Figur gemeinsam? Sie trugen alle die gleichen Schuhe. Und zwar Mary Janes. Die ikonische Riemchensandale, die lange als mädchenhaft und verspielt galt, feiert gerade bei Chanel und den Schuhmarken Jimmy Choo und Christian Louboutin ihr Comeback. Und modeaffine Damen rund um den Globus entdecken sie neu und stylen sie auf moderne Art.

Neu interpretiert

Typisch für die Mary Janes ist die Spange rund um den Rist und die abgerundete Kappe. Meist ist der Schuh flach und die Riemchen sind mit einer Schnalle befestigt. In der aktuellen Version gibt es den Schuh auch mit Blockabsatz, in Lack oder mit Plateau. Mit Absätzen wirkt die eher niedlich anmutende Spangensandale äußerst modern. Aber warum sind die mädchenhaften Schuhe gerade jetzt wieder so angesagt? Nach der Plateau- und Sneaker-Welle sehnt sich die Fashionszene wieder nach einem eleganten Schuh, der Retro-Flair versprüht. Mary Janes sind nicht nur weiblich und schmeichelhaft, sondern auch bequem. Dank der Ristspange wirkt der Fuß sofort viel zierlicher, bietet aber trotzdem guten Halt.

Kombinationen

In der Herbst-Winter-Saison 2023/24 wird bei Chanel die Riemchensandale zum Karo-Mantel und Midirock kombiniert. Auch Schuh-Guru Christian Louboutin hat sich im Herbst nicht nur schwindelerregend hohen Pumps, sondern auch den Mary Janes gewidmet und interpretiert sie in der Farbe Lavendel mit Absatz und dreifacher Schnalle. Die ikonische rote Sohle darf nicht fehlen. Wer nicht so tief in die Geldbörse greifen möchte, wird auch bei den Trendlabels Aeyde oder Vagabond fündig. Mary Janes passen wie einst in den Sixties besonders gut zu Mini-Kleidern. Aber auch zu Denim, weiten Röcken oder längeren Kleidern lassen sie sich perfekt stylen. Eine Portion Extravaganz versprühen Modelle in Silber und Gold oder mit Blockabsatz. Sie passen genauso gut zur engen Skinny Jeans wie zum Polkadot-Kleid im Fifties-Style. Das ist auch das geheime Talent der Schuhe: Sie ergeben je nach Kombination immer einen neuen, frischen Look.  

Mary Janes Schuhe

Chanel hat sich in der Herbst/Winter 2023/24 den Mary Janes gewidmet.

©APA/AFP/CHRISTOPHE ARCHAMBAULT

Ihren Namen erhielten Mary Janes von der Schwester eines Comic-Helden. Im Jahr 1904 gab es in Amerika eine kultige Comicfigur namens Buster Brown und dessen Schwester, Mary Jane Brown, trug als erste die Riemchensandale und wurde so zur Namensgeberin. In den 1930er-Jahren wurde der Schuh vor allem zum Ausgehen verwendet und schwang gemeinsam mit den Charleston-Kleidern wild über das Tanzparkett. Der große modische Durchbruch kam in den  1960er-Jahren.  Das britische Modell Twiggy hat sie wiederbelebt und in Kombination mit dem Mini-Kleid zur klassischen Sixties-Uniform gemacht.

Royale Vorschrift: Prinzessin Charlotte trägt bei offiziellen Anlässen Mantel, Söckchen und Mary Janes.

©EPA/NEIL HALL

Royale Uniform

Auch bei den Royals gehören die Sandalen zum Standard-Repertoire: Kleine Prinzessinnen, wie Charlotte, Tochter des britischen Thronfolger-Paares William und Kate, tragen sie bei offiziellen Anlässen. Die royale Ordnung besagt: Kleider, Strumpfhosen und Riemchensandalen. Diese modische Dreifaltigkeit – vor allem in Dunkelblau – soll in royalen Kreisen traditionelle Werte vermitteln. Auf Glitzer und Glamour müssen Prinzessinnen in diesem Fall leider verzichten. Fashionistas dürfen sich jedoch modisch austoben und die Schuhe nach Lust und Laune kombinieren. Im Herbst herrscht also wieder Retro-Flair in den Schuhschränken.

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