Gemütlicher Luxus: Brad Pitt als Modevorbild für Senioren
Der Schauspieler hat einen unvergleichlichen Stil. Oberste Priorität hat aber immer der Komfort. Je luxuriöser der Stoff desto besser.
Weißes T-Shirt, blaue Jeans. So drehte der damals noch unbekannte Brad Pitt 1991 einen legendären Werbespot für Levi's Jeans. Ähnlich gemütlich sind seine Outfits auch heute noch, auch wenn er schon zu seinen Karriereanfängen nichts dagegen hatte, mit Äußerlichkeiten aufzufallen.
Lange Haare, abgewetzte Pullis und zerrissene Hosen waren es in den Neunzigern, die Nullerjahre fielen etwas schicker aus – zumindest auf den roten Teppichen. Vor Stoffen wie Samt oder weißen Anzügen schreckte er noch nie zurück.
Im Alter anders
Der Modemut ist ihm geblieben und so zeigt der inzwischen zum Superstar mutierte einstige Kiffer und Studienabbrecher seine ungewöhnlichen Looks auch mit 60 Jahren. Seit sich Pitt verstärkt der Architektur und Bildhauerei verschreibt, schätzt er Kunsthandwerk und ausgewählte Stücke im Modebereich noch mehr.
In seinem letzten Lebens-Trimester wolle er sich mit guten Dingen umgeben, die ihn wirklich interessieren und die er mag, erklärte der Oscarpreisträger vor Kurzem in einen Interview.
Extrem exklusiv, aber immer locker
Was Kleidung angeht, zeigt er sich seit einigen Jahren nun in maßgeschneiderten Leinen-Anzügen von Haans Nicholas Mott. Sogar die Knöpfe sind von Hand geformt. "Mr. Pitts Sinn für Farbe, Passform, Textur und Muster ist absolut nuanciert und wirklich besonders" erklärt der Künstler, der Kleidung nur auf Anfragen schneidert.
Auch einen espressofarbenen Leinenrock mit passendem Oberteil orderte Pitt für eine Filmpremiere 2022. "Wir werden alle sterben, also lasst uns etwas Unruhe reinbringen", erklärte er damals über seinen ungewöhnlichen Look.
Nur nicht protzig wirken
Ansonsten bevorzugt Pitt aber locker fallende Hosen, lässt Skinny Jeans links liegen, und weite Hemden oder Pullover.
"Wenn man älter wird, wird man schrulliger, und Komfort wird wichtiger. Ich glaube, so einfach ist das", so der Schauspieler über seine Modevorlieben. Einen wirklichen Stil habe er nicht.
"Ich will nicht protzig wirken“ - das sei ihm wichtig und er will keinen Trends hinterherlaufen und nicht wie ein Plakat wirken. "Ich investiere lieber in luxuriöse Materialen als in auffällige Stücke."
Stiller Luxus - es geht um das Material
Dass er modischen Luxus liebt, sieht man tatsächlich erst auf den zweiten Blick - wenn man genauer auf die Materialien achtet. Für einige Zeit war Pitt Botschafter für Brioni, ein italienischer Herrenausstatter mit handgefertigten Anzügen im obersten Preissegment. Ab 3.000 Euro gibt es die günstigsten Stücke.
Chefdesigner ist der Österreicher Norbert Stumpfl, der über die besonderen Stoffe wie Sea-Island-Baumwolle oder Albino-Vicunja schwärmt. Es gehe um das "Unscheinbare auf den ersten Blick, kombiniert mit einem hohen Tragekomfort – ein ganz persönlicher Luxus“, erzählt er der NZZ über die Marke und auch über die Vorliebe von Brad Pitt.
Eigene Kaschmir-Marke
Genau in diese Kerbe schlägt auch das eigene Label des Schauspielers. Was viele nicht wissen: Brad Pitt verkauft Kaschmir-Hemden. Gemeinsam mit seiner Heilpraktikerin Sat Hari hat er die Marke "God’s True Cashmere" gegründet.
Die karierten Entwürfe sehen aus wie durchschnittliche Holzhacker-Hemden, der Preis ab 2.000 Euro pro Stück verrät aber schnell, dass sie aus hochwertigstem Kaschmir bestehen, die Knöpfe aus Edelsteinen sind und in Italien in einer kleinen Manufaktur hergestellt werden.
Modeikone Mary-Kate Olsen war erst kürzlich in einem von Pitts Hemden zu bewundern. Ebenso wie Jennifer Garner, Gwen Stefani, Bruce Springsteen oder Ryan Reynolds.
Adidas zum Smoking
Wenn Brad Pitt dann doch einmal in einen Smoking schlüpfen muss, kombiniert er vorzugsweise Turnschuhe und Pilotenbrille. Die steifen Anlässe scheinen bei dem Schauspieler aber ohnehin immer weniger zu werden.
Er macht sich rar auf roten Teppichen. Immerhin soll das letzte Trimester bewusst wie kein anderes gelebt werden.
Jetzt stelle er sich die Frage „Was wird das für ein Lebensabschnitt, wie will ich ihn gestalten?“ In gemütlicher Kleidung auf jeden Fall.
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