
Lauren Sanchez: Ein Jetset-Leben ohne Anspruch auf Stilsicherheit
Analyse: Die Verlobte von Jeff Bezos trotzt jeder Stilkonvention und mag auffällig-sexy Outfits, die an Superhelden-Kostüme erinnern.
Sie lebt derzeit genau das Jetset-Leben, wie man es sich im Bilderbuch der Superreichen vorstellt. Lauren Sánchez ist mit Freundin Katy Perry für zehn Minuten (und unter viel Kritik) ins All geflogen, dann ging es weiter mit den finalen Vorbereitungen für die mehrtägige Hochzeitssause in Italien. (Unter den Gästen sollen übrigens A-Promis wie Oprah, Bill Gates, Leonardo DiCaprio, Barbra Streisand und Anna Wintour sein.)
Am Wochenende feierte sie einen Junggesellinnenabschied in Paris – mit Promi-Freundinnen wie Eva Longoria und Kim Kardashian. Und jetzt, in Cannes, holt sie noch schnell einen Preis für ihr Umwelt- und Sozialengagement ab: Ihre Stiftung hilft, getrennte mexikanische Familien wieder zusammenzuführen. Lauren Sánchez hat in den letzten Tagen etwas Freizeitstress.
Wollte ins Showbiz
Dabei war die Verlobte von Jeff Bezos – Amazon-Gründer und mit rund 200 Milliarden Dollar einer der reichsten Männer der Welt – einst ein deutlich bodenständigeres Leben in ihrer Heimat New Mexico gewohnt.
Unternehmerin
Doch schon früh sah die Tochter eines Unternehmers aus der Flugbranche ihre Zukunft im Showbusiness. Sie zog nach Los Angeles, arbeitete sich von der Sekretärin eines TV-Senders zur bekannten Fernsehjournalistin hoch, machte später den Pilotenschein und betreibt heute eine eigene Fluggesellschaft für Filmproduktionen.

Bezos und Sanchez am Rande einer Konferenz in Sun Valley. Nach einer Affäre wurde die Beziehung 2019 öffentlich. Beide ließen sich von ihren Ehepartnern scheiden.
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Bezos und seine Verlobte. Seine Ex-Frau bekam 36 Milliarden Dollar Abfindung bei der Scheidung
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Im transparenten Spitzenmieder zum Präsidenten-Dinner im Weißen Haus.
©REUTERS/Bonnie CashAls Affäre begonnen
Weltweite Bekanntheit erlangte sie allerdings erst durch ihre Affäre mit Jeff Bezos. 2019 trennten sich beide von ihren damaligen Ehepartnern – nun soll im Sommer endlich geheiratet werden.
Stil: Sexy immer und überall
Die klassische Brautrolle ist dabei nichts für Sánchez. Bei ihr wird es Glamour geben – und noch mehr Dekolleté. Das Brautkleid dürfte freizügig und sexy ausfallen. Dafür steht die 55-Jährige. Ihre Garderobe ist regelmäßig Gesprächsthema.
Vor allem bei der Amtseinführung von Donald Trump sorgte sie für Aufsehen: ein weißer Anzug von Alexander McQueen, darunter ein Spitzen-Bustier, das deutlich mehr zeigte, als andeutete.

Ein Bild, das viral ging: Mark Zuckerberg (li.) blickt auf (bzw. in) das Outfit von Lauren Sanchez
©via REUTERS/Kenny Holston"Ohne Klasse"
„Ohne Klasse, ohne Würde, ohne Respekt“ – sie sehe aus „wie eine Nutte“, ätzte Fox-Kommentatorin Megyn Kelly. Doch so laut und hochglänzend ihre Kleidung auch sein mag, im verbalen Schlagabtausch bleibt Sánchez zurückhaltend. Eine Retourkutsche? Gab es nicht.
Superheldin-Kostüm
Die Mutter von drei Kindern ist auch nach viel Kritik nie zur diskreten Milliardärsgattin im Hintergrund mutiert. Es gibt weiterhin transparente Stoffe, hohe Absätze von Amina Muaddi, viel Leder (von Tom Ford) und sehr figurbetonte Entwürfe.
Sánchez’ Outfits – oft von Versace, Mugler oder Dolce & Gabbana – erinnern an Superheldinnen-Kostüme: ein wenig künstlich, ein wenig überzeichnet.
Es macht ihr nichts aus, aufzufallen. Auch in Cannes trug sie zu einem für ihre Verhältnisse schlichten schwarzen Kleid eine wuchtige Diamantenkette im Wert von Millionen.

Longoria und Sanchez in Cannes im Mai 2025
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Vanity Fair Party im Braut Look.
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Versace Show
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Met Gala in Oscar de la Renta
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Glänzend bei einer Filmgala in Los Angeles
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Ihr bester Look auf dem roten Teppich: Sanchez in Lever Couture
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Tiefer Ausschnitt, transparenter Rock für Sanchez auf der Vanity Fair Party
©APA/AFP/MICHAEL TRANSelbstbestimmter Style
„Ich liebe es, mich sexy zu fühlen. Ich ziehe mich nicht für andere an, ich ziehe mich für mein Spiegelbild an“, erklärte sie 2023. Auf einer „Best Dressed“-Liste wird die Jetsetterin vermutlich nicht allzu schnell landen.
Aber sie kleidet sich so, wie sie sich selbst am besten gefällt – scheinbar frei von Stylisten-Druck und Trendvorgaben. Eine Garderobe ohne Anspruch auf Stilsicherheit – aber mit umso mehr Selbstbestimmtheit.
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