Matthieu Blazy

Geht der Kreativdirektor von Bottega Veneta zu Chanel?

Im Juni verließ Karl Lagerfelds Nachfolgerin Virginie Viard das Modehaus Chanel. Gerüchten zufolge soll Matthieu Blazy, Kreativdirektor bei Bottega Veneta, den Posten übernehmen.

Wer tritt die Nachfolge von Virgin Viard an? Die Kreativdirektorin gab Anfang Juni ihr Ausscheiden aus dem Modehaus Chanel bekannt. Sie war die langjährige Stellvertreterin von Modeschöpfer Karl Lagerfeld, der am 19. Februar 2019 starb. 

Nach seinem Tod übernahm sie und fungierte fünf Jahre lang als Kreativchefin. Warum sie das Unternehmen verließ, ist bis heute nicht bekannt. Während der Corona-Pandemie (2018) nahm Chanel fast zehn Milliarden Dollar ein, unter der Leitung von Viard wurde der Umsatz verdoppelt. Im Jahr 2023 lag er bei 19,7 Milliarden Dollar.

Chanel bestätigte ihren Abschied damals per Mail "nach einer reichen Zusammenarbeit von fünf Jahren mit ihr als künstlerischer Leiterin der Modekollektionen, in denen sie die Codes des Hauses erneuern konnte, während sie das kreative Erbe von Chanel respektierte, und nach fast dreißig Jahren innerhalb des Hauses".

Heißes Gerücht über Chanel-Nachfolge

Über die Nachfolge wird seitdem heiß diskutiert. Zuletzt hieß es, Celine-Kreativdirektor Hedi Slimane, Valentino-Kreativdirektor Pierpaolo Piccioli oder die ehemalige Alexander-McQueen-Designerin Sarah Burton würden den Posten übernehmen.

Ein weiterer Name, der jetzt die Runde macht: Matthieu Blazy, der französisch-belgische Kreativdirektor bei Bottega Veneta. Das behaupten derzeit mehrere Branchen-Insider, wie unter anderem die Modefachzeitschrift WWD berichtet. 

Blazy hat mit seinen 40 Jahren schon viel erreicht. Er wurde 1984 in Paris geboren und machte seinen Abschluss an der La Cambre in Brüssel. Nach Praktika bei Nicolas Ghesquières Balenciaga und John Galliano begann er 2007 seine Modekarriere als Herrenmodedesigner für Raf Simons, kurz darauf war er für "Maison Martin Margiela" tätig. Er entwarf damals die kristallbesetzten Masken, die US-Rapper Kanye West während seiner "Yeezus"-Tournee zwischen 2013 und 2014 trug.

2014 wechselte Blazy zu Céline, wo er als leitender Designer fungierte, bevor er 2016 für vier Jahre wieder zu Raf Simons und damit Calvin Klein zurückkehrte. Im November 2021 wurde er schließlich zum Kreativdirektor von Bottega Veneta ernannt. 

Seit Blazy an der Spitze ist, hat sich bei Bottega Veneta einiges getan. So machte er etwa im Juni mit seinem French-Fries-Sackerl von sich reden. Die Luxusmarke Bottega Veneta brachte ein Leder-Stanitzel auf den Markt, aus dem man Pommes essen kann. Der stolze Preis: 1100 Euro. Chefdesigner Matthieu Blazy wollte damit wohl vor allem Aufmerksamkeit erregen und zeigen, wie hip er die Traditionsmodemarke machen kann. 

Im Oktober brachte das Haus zudem seine erste Fine-Jewelry-Kollektion heraus. "Wir stellen außergewöhnliche Dinge her, wenn es um Kleidung und Taschen geht, weil wir großartige Kunsthandwerker:innen haben – also dachte ich mir: Warum nicht auch Schmuck?", meinte Blazy damals. Zuletzt kam auch die erste Parfümlinie des Hauses auf den Markt.

Die New York Times beschreibt ihn als einen Designer, der "aus dem Alltäglichen wertvolle Gegenstände macht, die nur der Träger wirklich versteht. Er schafft eine Welt – eine Welt, in der nichts so ist, wie es scheint."

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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