Keramik bis Schmuck: Die besten neuen Lifestyle-Labels aus Österreich

Sie töpfern, rühren Duftkerzen an, tüfteln an Kosmetik-Rezepturen und entwerfen Schmuck. Die neuesten Lifestyle-Unternehmen im Überblick.

Rana Bozkir gehört zu einer Reihe von heimischen Kreativen, die sich trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten trauen, ihre Ideen zu realisieren. Untertags beschäftigt sich die 27-Jährige in ihrem Hauptberuf mit Zulassungen für Insektizide. In ihrer Freizeit geht sie ihrer Leidenschaft für Schmuck nach.

Mit ihrem jungen Label Boops bietet die Quereinsteigerin klassische Stücke wie Creolen oder filigrane Ringe aus 14-karätigem Gold an. Die Idee kam Bozkir im Zuge der Pandemie: „Eine Zeit lang konnte ich meine Familie in der Türkei nicht besuchen. Dort habe ich schon immer meinen Schmuck gekauft.“

Schmuck für die Ewigkeit

Weil sie hierzulande eine Lücke im Bereich des leistbaren Goldschmucks sah, beschloss sie, diese selbst zu schließen. „Mein Ziel ist es, Schmuck anzubieten, der jeden Tag getragen werden kann – und auch nach Jahrzehnten noch schön aussieht. Der Goldschmied meines Vertrauens fertigt alles in der Türkei an. Als Österreicherin mit türkischen Wurzeln sehe ich es als meine Verpflichtung, dort zu produzieren.“

©Boops

Kupfer oder Silber vergolden zu lassen, kam für sie nicht infrage. „In meiner Heimat ist das Thema Echtgold sehr wichtig. Es gilt als indirekte finanzielle Absicherung, deshalb wird bei einer Hochzeit der Braut immer Goldschmuck angelegt. Es wird wenig Schmuck gekauft, dann aber in sehr hoher Qualität. “ Boops, der Name setzt sich aus den Begriffen „Basic“ und „Hoops“ zusammen, war bislang exklusiv online erhältlich.

Diesen Oktober wagte die 27-Jährige mit ihrem jungen Label den nächsten Schritt: In der Seilergasse 19 im ersten Wiener Gemeindebezirk ist derzeit ihr erster Pop-up-Store zu finden. Bozkir: „Den Umbau des Ladenlokals habe ich in zwei Tagen durchgeboxt. Alle in meinem Umfeld haben mich gehasst (lacht).“

Erst der Anfang

Nachdem die Markengründerin bereits das Logo ihres Labels selbst entworfen hatte, bewies sie auch bei der Einrichtung des Shops Erfindergeist: Der Tisch, auf dem die Schmuckstücke präsentiert werden, ist upcycled. „Ich habe einfach eine alte Vase und eine alte Tischplatte selbst gegipst.“ Eine in die Jahre gekommene Ikea-Kommode, die „eigentlich zum Wegwerfen war“, hat die Designerin ebenfalls auf Vordermann gebracht.

Bozkir sieht das Pop-up auch als eine Art Testphase: Wenn es gut läuft, könnte der Traum vom dauerhaften Ladenlokal in Erfüllung gehen.

One Of A Kind: Handgemachte Keramik

In der Mode- und Beautybranche hat sich die Wienerin Carola Pojer einen Namen als eine der erfolgreichsten heimischen Influencerinnen gemacht. Mit ihrer Marke One Of A Kind bietet die Kreativdirektorin seit Kurzem handgefertigte Keramik an. „Meinen ersten Berührungspunkt mit Keramik hatte ich mit 18 Jahren,  aber erst vor einem Jahr habe ich meine Liebe zu der Handwerkskunst bei einem Kurs  wiederentdeckt.“ In einem kleinen Wiener Keramikstudio werden die Kaffeetassen und Schüsseln in limitierten Stückzahlen angefertigt. Bald werden Vasen erhältlich sein. Bestellungen sind über [email protected] möglich.  

©One of a Kind

Kosa: Nachhaltige Duftkerzen

Claudia Piekutowska und Stefan Kolahdouzian setzen alles auf eine Karte: Die gemeinsame Liebe zu Düften hat das Paar dazu inspiriert, sich von ihren alten Jobs zu verabschieden und eine Kerzenmarke zu gründen. In einem kleinen Studio in Wien fertigen die beiden ihre Produkte in Handarbeit. Im Vergleich zu handelsüblichen Kerzen, die meist auf Basis von Paraffin hergestellt werden, kommen bei ihrer Marke Kosa ausschließlich Kokosnuss- oder Sojawachs sowie natürliche Holzdochte zum Einsatz. In dieses wird reines ätherisches Öl, wie zum Beispiel Bergamotte oder Patschuli, verarbeitet. Das Glas wird in Deutschland bezogen und kann nach dem Ausbrennen des Wachses im Geschirrspüler gewaschen und zur Aufbewahrung genutzt werden. Die Kerzen sind unter kosa-store.com bestellbar.   

©sosulski/schmid

Lipure: Kräuter für das Haar

Aus einer Friseurfamilie stammend und heute selbst Haarstylistin, hat sich die Tirolerin Lisa Parth mit Lipure den Traum von der eigenen Marke erfüllt. Das Konzept: In ihre Shampoos, die auf Bedürfnisse wie Haarausfall und fettige Kopfhaut abgestimmt sind, kommen ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe. Die Kräuter, die die Innsbruckerin hierfür auswählt, sind nicht nur als Essenzen, sondern auch in Form eines Stücks Pflanze in der Flasche zu finden. Erhöht die Wirksamkeit – und sieht auch noch hübsch aus. Über lipure.at 

©Lipure

Ché: Drei Schwestern, zwei Länder, ein Label

In Österreich geboren und in Uruguay aufgewachsen verbinden die Schwestern Clara, Livia und Marie Wallner ihre Liebe für beide Kulturen in ihrem jungen Label Ché. Das Ziel: Ein Stück der Schönheit Südamerikas hierzulande anzubieten. Die dort  typischen gemusterten Stoffbänder, umgangssprachlich „Guardapampa“ genannt, werden zu Hüten und Gürteln und sogar Hundehalsbändern verarbeitet. Über thecheshop.com erhältlich. 

©Ché

Attièl: Ganzheitliches Anti-Aging

Attièl ist die neueste Nischen-Beautymarke made in Austria. Die oberösterreichische Allgemeinmedizinerin Annelies Loibl entwickelt ihre Kosmetik für jedes Alter, für jeden Hauttyp und für jedes Geschlecht: Im Mittelpunkt ihrer Formulierungen steht  neben  verschiedenen anderen Pflanzenextrakten das Bio-Rosenöl und -wasser der Damaszener Rose. Auf Parabene, Mineral- und Silikonöle, synthetische Duft-, und Konservierungsstoffen wird  verzichtet. Die Linie, bestehend aus acht Reinigungs- und Pflegeprodukten ist unter attiel.com erhältlich.

©Hersteller
Maria Zelenko

Über Maria Zelenko

Seit 2015 beim KURIER. Schreibt seit über einem Jahrzehnt über alles, was die Mode- und Kosmetikwelt bewegt.

Kommentare