22 Jahre danach: Halle Berry recycelt ihr legendäres Oscar-Kleid

Manche Oscar-Kleider gehen in die Geschichte ein: Dazu zählt Gwyneth Paltrows rosafarbener Traum von Ralph Lauren (1999), Julia Roberts' schwarz-weiße Vintage-Valentino-Robe oder Lupita Nyong'os hellblauer Look von Prada (2014).                                                                                            

Auch Halle Berrys Oscar-Robe aus dem Jahr 2002 taucht immer wieder in diesen Listen auf. Kein Wunder: Die 58-jährige Schauspielerin war damals die erste Frau afroamerikanischer Abstammung, die den Academy Award als beste Schauspielerin (für das Filmdrama "Monster's Ball") mit nach Hause nehmen durfte. 

In Erinnerung blieb vielen nicht nur ihre tränenerstickte, emotionale Dankesrede, die sie allen Schwarzen Schauspielerinnen widmete. Sondern auch das Kleid, das sie dabei anhatte. 

Fast ein Vierteljahrhundert später hatte die burgunderrote Robe nun erneut einen ganz großen Auftritt. Hunderte Models und Prominente - darunter Celine Dion, Jennifer Lopez und Monica Bellucci - feierten in Saudi-Arabien das Werk des libanesischen Modemachers Elie Saab, der heuer 60 Jahre alt wurde. 

Auch Halle Berry war geladen. Als sie den Laufsteg betrat, ging ein Raunen durch die Menge: Die 58-Jährige trug ihr ikonisches Kleid von 2002, das Saab entworfen hatte. Vogue Arabia teilte ein Video von ihrem Auftritt auf Instagram und berichtete, dass Berry den Designer an diesem Abend zum ersten Mal überhaupt persönlich getroffen habe.

Die Robe besticht durch einen üppigen, drapierten Taft-Rock mit Schleppe und einem transparenten, mit floralen Elementen bestickten Oberteil. Niemand hat es seither je wieder getragen, die vergangenen Jahre war es im Academy Museum of Motion Pictures in Los Angeles ausgestellt. 

Nicht nur Berrys, auch Saabs Karriere nahm nach jener Oscar-Nacht so richtig Fahrt auf. Der Libanese, bekannt für seine opulenten Glamour-Kreationen, konnte sich als einer der liebsten Red-Carpet-Designer der Stars etablieren. 

Überraschenderweise hatte er Berry das Kleid damals gar nicht auf den Leib geschneidert, wie es für solche Anlässe üblich ist. Als Teil seiner Kollektion für Versace war es bereits ein halbes Jahr vor der Oscar-Verleihung auf dem Pariser Runway präsentiert worden.

Weil "Naked Dresses" damals noch nicht üblich waren, mussten die Stickereien kurz vor der Gala noch größer genäht werden, um Brust und Bauch abzudecken. Der Aufwand zahlte sich aus, Halle Berry landete mit ihrem Look auf sämtlichen Best-Dressed-Listen.

Berrys Stylist Phillip Block hatte es erst für die Emmys vorgesehen, sich dann aber umentschieden. "Ich dachte, das ist ein Gewinnerkleid, ein Oscar-Kleid", sagte er in einem Interview. Halle Berry bezeichnete es einmal als "Erinnerung daran, dass alles möglich ist". Daher soll es noch für möglichst viele Generationen im Museum ausgestellt bleiben.