Männermodewoche Paris: Ein Abschied, eine Premiere und viel Denim
In Paris endeten die Präsentationen für das kommende Frühjahr. Welche Trends die Laufstege beherrschten.
Mit der Männermodewoche in Paris ging am späten Sonntagabend einer der größten Karrieren der Fashion-Branche zu Ende: Dries Van Noten, 66, der im März seinen Rückzug als Kreativdirektor des gleichnamigen Labels angekündigt hatte, verabschiedete sich mit einer letzten Herrenkollektion für das kommende Frühjahr von der großen Bühne.
Auf einem mit Silberschnipseln belegten Laufsteg hatten seine Models, darunter langjährige Weggefährten und -gefährtinnen, zuvor dunkle Anzüge und Kreationen in metallisch schimmernden Stoffen präsentiert. Zu Jubelschreien und stehenden Ovationen trat Van Noten kurz vor Mitternacht ein letztes Mal vor den Vorhang.
Während manche abtreten, tauchen neue auf: Lange schon wurde gemunkelt, nun zeigte Asap Rocky, der Rapper mit dem auffallenden Modestil, erstmals eine Kollektion für das Label AWGE, ein eher wilder Mix aus umgedrehten Bomberjacken und tief sitzenden Baggy Pants. Und zwar gleich in den ehemaligen Wohnräumen von Karl Lagerfeld in St. Germain. Das Spektakel ließ sich auch seine Frau Rihanna nicht entgehen.
Apropos Rapper, die unter die Modedesigner gehen: Im Hauptquartier der UNESCO führte Multitalent Pharrell Williams seine inzwischen dritte Herrenkollektion für Louis Vuitton vor. Zu schwarzen Zweireihern, seidigen Pyjama-Anzügen und transparenten Elementen gesellten sich auf dem grünen Rasen Variationen der ikonischen Taschen in Peach, Pink, Mint und - passend zur Europameisterschaft - in Form von Fußbällen. Als Superstar Williams später bei Comme des Garçons zu Gast war, kreischten die Zaungäste vor Begeisterung.
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Der "Happy"-Sänger selbst trug bei seiner Show Jeans und damit einen der größten Trends der Pariser Fashion Week: Auch bei Kenzo, Maison Yasuhiro und dem gehypten spanischen Label Loewe war das Jeans-Material in diversen Variationen zu sehen. Loewe-Mastermind Jonathan Anderson wickelte seinen Models Ledergürtel um die nackte Taille und behängte sie mit langen, an Haarbändern angebrachten Vogelfedern.
Noch tierischer mutete die Präsentation von Dior an: Herren-Chefdesigner Kim Jones hatten den Laufsteg mit übergroßen Katzen ausstaffieren lassen. Und weckte damit Erinnerungen an die erste Laufsteg-Show des Österreichers Arthur Arbesser anno 2015 in Mailand, wo eine nahezu ident aussehende Katze von den Models umlaufen wurde.
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