Der Allrounder

So ein weißes T-Shirt ist auch deshalb so praktisch, weil es sich zwar jedem Dresscode unterordnet, aber auch eine erfrischend lässige Note verleiht. Tragen Männer es unter einem Anzug, nimmt es die formelle Strenge und verleiht dem Business-Outfit eine legere Ausstrahlung. Partylooks mit Pailletten oder Tüllrock werden  sogar alltagstauglich. Zur Jeans kombiniert unterstreicht der weiße Klassiker den unaufgeregten Freizeit-Look und beim Sport macht er sowieso eine gute Figur. 

Dieses Shirt passt einfach immer. Und doch gibt es auch bei ihm Kriterien, die es zu beachten gilt. Das Wichtigste ist, dass man sich wohlfühlt, wenn man hineinschlüpft. Sobald das Gefühl aufkommt, es ist zu lang oder zu kurz, der Stoff nicht angenehm oder der Ausschnitt seltsam, wird man es nicht gerne tragen. Sebastian Leitinger von Glein Fashion über das perfekte T-Shirt: "Für mich ist es eine Kombination aus hochwertigem Material, hautfreundlicher Färbung, gutem Design, passendem Schnitt, sorgsamer Verarbeitung und einer gewissen Coolness beziehungsweise Identifikation mit der Brand.“ Das Wiener Label bietet seine Unisex-Basics aus softem Bio-Baumwolle-und-Buchenholz-Jersey nicht nur in unterschiedlichen Größen, sondern auch in zwei Längen an.

Das neue Cool  

"Ich persönlich mag es, wenn es leicht auf der Hüfte liegt, ohne große Falten zu schlagen“, so der Tipp des Mode-Experten. Jeder hat da so seine eigenen Vorlieben. Madeleine Alizadeh, besser bekannt als DariaDaria, mag es zum Beispiel nicht eng anliegend. "Für mich muss es ganz locker sitzen, vor allem an Armen, Schultern, Brust und Hüfte“, beschreibt sie ihre Liebe zum Oversized-Look. Schon früh hat sich Alizadeh von Fast Fashion verabschiedet und schneidert den lässigen Cut mittlerweile ihren Fans aus nachhaltiger Produktion auf den Leib. Die Nachhaltigkeit bei Materialien und Herstellung, gute Qualität und transparente Rückverfolgung sind für Kunden ein wichtiges Kaufkriterium geworden. Das ist wohl einer der Gründe, warum  namhafte Labels vermehrt ihre Produkte in dieser Kategorie anbieten. 

Da komme ich her

Irgendwann hat  jedes Kleidungsstück seinen Ursprung. So auch das T-Shirt. Unisex war während seiner Geburtsstunde ein Fremdwort. Die britischen Seeleute zogen im späten 19. Jahrhundert ein weißes Flanell-T-Shirt unter ihren Wolluniformen an. Später durften es die Matrosen der Royal Navy bei der Arbeit an Deck tragen. 1913 nahm es dann die US-Marine als offizielle Unterwäsche in ihre Uniform auf. Damals schon aus Baumwolle, weil diese schneller trocknete als Flanell. Filme wie "Der Wilde“ mit Marlon Brando (1953) oder "… denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit James Dean (1955) haben das T-Shirt bis heute berühmt und  legendär gemacht, der Sprung in jedermanns Garderobe hält scheinbar für die Ewigkeit. 1977 hat es eng anliegend, körperbetont und nass an Jacqueline Bisset im Film "Die Tiefe“ zu entrüsten gewusst – sie hat sich darin jedoch sichtlich wohlgefühlt.