Christian Dior 1947 mit Tänzerin Nathalie Philippart - Er designte die Kostüme für das Ballett "13 Tänze" am Theater Champs-Elysees

Was Christian Dior immer in seine Kollektionen schummelte: 5 Fakten

Christian Dior wurde schon mit seiner ersten Kollektion zur Mode-Legende, heuer wäre er 120. 5 kaum bekannte Fakten zum Designer.

Dior - sein Name steht für Luxus, Eleganz, Opulenz und ist einer der bekanntesten der Mode-Branche. Doch wer war der französische Designer Christian Dior (1905- 1957), der mit nur 52 Jahren starb und doch ein internationales Modehaus aufbaute, das von gekrönten Häuptern bis zu internationalen Stars, die berühmtesten der Berühmten einkleidete und noch immer heiß begehrt ist?

Er brachte den Glamour in die Nachkriegszeit zurück, revolutionierte die Mode mit seinem "New Look" und wäre am 21. Jänner 120 Jahre alt geworden.

Als Sohn eines Großindustriellen wurde Dior in der Normandie privilegiert geboren. Eine Diplomaten-Ausbildung brach der junge Christian ab und begann stattdessen mit finanzieller Unterstützung der Familie als Galerist in Paris zu arbeiten. 

Dann kam die Weltwirtschaftskrise und die Firma des Vaters wurde insolvent. Das brachte Dior in den 1930er-Jahren dazu, mit Modezeichnungen zu beginnen. 1946 gründete er schließlich seine eigene Marke und schon seine erste Kollektion begeisterte die modeaffine Damenwelt. Dior schuf damit eines der bis heute bedeutendsten Modehäuser der Welt.

Christian Dior rettete die Familie mit seiner Obstplantage

Bevor sein "New Look" die Fashionwelt auf den Kopf stellte, begann allerdings der Zweite Weltkrieg. Dior wurde gleich zu Beginn zum Wehrdienst verpflichtet. Bis 1941 war er in der Armee. Dann zog er zu seinem Vater und seiner Schwester nach Südfrankreich. Dort kaufte er sich eine Obstplantage, die die Familie in der harten Zeit über die Runden brachte. 

Dior liebt die Natur, besonders Blumen hatten es ihm angetan. Das war auch seinen späteren Kollektionen anzusehen. "Blumen sind, außer den Frauen, das schönste Geschenk, das Gott der Welt gemacht hat", soll er einst gesagt haben. Dennoch verkaufte er die Plantage schließlich, kehrte nach Paris zurück und griff wieder zu Bleistift und Maßband. 

"Miss Dior": Von der Gestapo verhaftet und ins KZ geschickt

Mit 42 eröffnete Christian Dior seinen ersten Salon in Paris. Seine Debüt-Kollektion, die als "New Look" bezeichnet wird, wurde von Kritikern hochgelobt. Schon ein Jahr später führte Dior sein berühmtes Parfüm "Miss Dior" ein, das bis heute ein Renner ist. Aktuell ist Natalie Portman das Gesicht des Parfums. Doch ursprünglich widmete der Designer den Rosenduft seiner Schwester Catherine (1917-2008).

"Die echte Miss Dior aber gab es, und sie war von großer Ernsthaftigkeit", erklärte Frédéric Bourdelier von Maison Christian Dior NZZ Bellevue. Catherine Dior ging während des Krieges in den französischen Widerstand. Sie sammelte Informationen über die Bewegungen deutscher Truppen und wurde als Mitglied der Résistance 1944 von der Gestapo verhaftet. Sie wurde ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Catherine überlebte, wurde 1945 befreit und konnte zurück nach Paris kehren. 

Bewundernde Blicke: Miss Dior, ausgestellt in Budapest 1947

Bewundernde Blicke: Miss Dior, ausgestellt in Budapest 1947

©Keystone-France / Getty Images

Ein legendäres Ei namens "Christian Dior"

Doch nicht nur in der Mode- und Parfümwelt machte Christian Dior sich einen Namen. Tatsächlich gibt es auch ein nach ihm benanntes Gericht. Bei "Œuf Christian Dior", also dem Christian-Dior-Ei, handelt es sich um ein Rezept, das der Designer höchstpersönlich zusammen mit seinen jungen Kollegen und Wunschnachfolger Yves Saint Laurent (1936-2008) und dessen Lebensgefährten und Mäzen Pierre Bergé (1930-2017) beim Feinkostladen Prunier entwickelt haben soll.

"Zwei Minuten im Mund, zwei Stunden im Magen, drei Monate an den Hüften"

Das Unternehmen beschreibt "Œuf Christian Dior" auf Instagram als das von Dior geliebte, weichgekochte Ei in einem Geflügelfond. Bergé soll die Spitze des Eis abgeschnitten und Kaviar ergänzt haben. Generell liebte Dior gutes Essen und galt als Gourmet. "Essen ist eine höchst ungerechte Sache: Jeder Bissen bleibt höchstens zwei Minuten im Mund, zwei Stunden im Magen, aber drei Monate an den Hüften", soll aus seinem Mund stammen.

Prominente Fans: Queen Elizabeth II. und Prinzessin Margaret

Das Modehaus Dior hat seit seiner Gründung zahlreiche Prominente eingekleidet. Als Christian Dior noch lebte, war wohl seine prominenteste Kundin Prinzessin Margaret (1930-2002), die Schwester von Queen Elizabeth II. (1926-2022). Wie unter anderem die FAZ schreibt, besuchten die beiden Prinzessinnen 1950 mit ihrer Mutter eine Dior-Modenschau in Paris und waren sofort begeistert. Noch im selben Jahr entwarf der Modemacher ein legendäres Seidenkleid zu Margarets 21. Geburtstag.

Im Laufe der Jahre wurde Margaret zu einer der treuesten Abnehmerinnen von Dior-Mode, deren Schöpfer wiederum ein Faible für Großbritannien hatte. 1954 veranstaltete er in Blenheim Palace bei Oxford eine Benefizshow zugunsten des Roten Kreuzes für seine royale Bewunderin.

Drei Jahre nach dieser Show starb Christian Dior in Italien. Er wurde nur 52 Jahre alt und erlag höchstwahrscheinlich einem Herzinfarkt. 

Diese Blume schummelte er in alle Kollektionen

Zeit seines Lebens war Dior sehr abergläubisch. Er trug immer eine Reihe kleiner Talismane mit sich, darunter ein vierblättriges Kleeblatt, einen Glücksstern und Maiglöckchen, berichtet unter anderem Harper's Bazaar

Bei jeder seiner Kollektionen ließ Dior ein Maiglöckchen in eines der Kleider einnähen.

Bereits im Alter von 14 Jahren soll Dior erstmals die Hilfe einer Wahrsagerin in Anspruch genommen haben. Diese sagte ihm angeblich voraus, dass Frauen ihm in seinem Leben sehr viel Glück bringen und er große Reisen antreten werde. Später etablierte es sich, dass er vor wichtigen Lebensentscheidungen oder Modeschauen Tarotkarten legen ließ. Noch heute ist Glücks- und Tarot-Symbolik häufig in den Stücken von Dior zu finden.

Kommentare