62 Städte, 2.140 Kandidatinnen: Seit 10 Jahren werden "Shopping Queens" gekürt

Er selbst würde nur mittelmäßig bei seiner Show „Shopping Queen“ abschneiden, gibt Guido Maria Kretschmer zu. „Weil ich so einen eigenen Look habe und auch ein emotionaler Käufer bin.“ Seit zehn Jahren läuft die Styling-Show nun schon im deutschen TV, bei der fünf Kandidatinnen sich um die Wette zu einem vorgegebenen Budget und Modethema stylen.

Und auch nach zehn Jahren sagt der 56-jährige Moderator, er habe „ganz ehrlich“ noch nie dagesessen und gedacht: „Oh Gott, jetzt kommt die nächste Kandidatin.“

Charmante Kritik

Was den Kultstatus der Show ausmacht, sind Kretschmers amüsante Jury-Urteile. „In dem Kleid sieht sie aus wie ein petrolfarbenes Backbrötchen“, witzelt er etwa. Der selbst ernannte „Textil-Diktator“ schafft das Kunststück, harte Urteile in charmante Formulierungen zu packen.

Auch seine Familie bleibt von den Tipps des Lehrersohnes nicht verschont. „Ich habe sie schon als Kind ständig beraten“, erzählte er in einem KURIER-Interview. Neben seinen TV-Auftritten entwirft Kretschmer Mode und Möbel unter seinem Namen und nennt ein Lifestyle-Magazin sein eigen. Rein finanziell gesehen hätte er nicht einmal seinen Fernsehjob nötig: „Ich hatte auch schon vor den Fernsehshows ein Haus im Süden. Meine Träume habe ich mir schon alle erfüllt.“ Seit 2020 wohnt er jedoch fast ausschließlich in Hamburg.

„Guido, Sie tun so viel für die Mode. Jetzt wissen alle, was Layering ist (mehrere Kleidungsstücke übereinander, Anm.)“, soll Karl Lagerfeld einmal zu ihm gesagt haben, immerhin wird bei der Sendung viel Modewissen vermittelt. „Wir erzählen auch von den ganzen Trends und machen sie real“, ergänzt Kretschmer. „Aber es gibt noch immer viel zu tun.“