Was ist überhaupt Pansexualität? Stars klären über Missverständnisse auf
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen pansexuell und bisexuell? Was man aus echten Erfahrungen von Prominenten lernen kann.
Viele Stars haben sich in den letzten Jahren bereits als pansexuell geoutet. Darunter auch Miley Cyrus, Cara Delevingne und Schauspieler Wayne Brady, der unter anderem seine eigene Show im US-amerikanischen Fernsehen moderiert und auch aus "How I met your Mother" bekannt ist. Letzterer hatte erst letztes Jahr sein Coming Out gegenüber der Öffentlichkeit. Nun erzählte er im Interview mit People Magazin, was die meisten Menschen seiner Erfahrung nach an Pansexualität falsch verstehen.
Ist das nicht das Gleiche wie "bisexuell"?
Kurz: Nein. Brady sagt aus eigener Erfahrung im Interview bei den GLAAD Awards: "Ich denke, das größte Missverständnis (...) ist, dass die Leute denken, man ein unentschlossener Bisexueller sei.“ Was für ihn folgt, ist anscheinend eine Diskussion mit den Menschen, die in dieser Situation meinen, ihn korrigieren zu müssen. Ganz nach dem Motto: Nein nein, ich erkläre dir das einmal richtig.
Doch es gibt sehr wohl einen Unterschied zur Bisexualität: Während Menschen mit einer bisexuellen Orientierung gleichzeitig auf Männer und Frauen stehen, fühlen sich pansexuelle potentiell zu jeder Person hingezogen, unabhängig vom Geschlecht - wodurch nicht nur Männer und Frauen, sondern auch andere Geschlechter in Frage kommen. "Das bedeutet also, dass ich mich hier glücklich und frei in jeden verlieben kann", meinte Brady mit Blick auf seine Umgebung bei der Award-Verleihung. "Ob du homosexuell, hetero, nicht-binär oder transsexuell bist, ist mir egal.“
Die eigene Identität verstehen
Auch Miley Cyrus erzählte bereits 2016 von ihrer sexuellen Orientierung. "Mein ganzes Leben habe ich mein eigenes Geschlecht und meine eigene Sexualität nicht verstanden", sagte sie im Interview mit Variety. "Ich habe immer das Wort 'bisexuell' gehasst, weil mich das in eine Schublade steckt." Selbst ihre Eltern verstanden ihre Neigungen nicht, Cyrus ist in einer US-amerikanischen Südstaaten-Familie aufgewachsen, in der Religion durchaus eine Rolle spielte.
Die Sängerin beschreibt ihre Erfahrung, durch die sie ihre Pansexualität realisiert hat, als etwas ganz Natürliches. Es kam unerwartet, in einem LGBTQ+-Center in Los Angeles. "Ich habe einen Menschen gesehen, der sich nicht als männlich oder weiblich identifiziert hat. Diese Person war sowohl schön als auch sexy und taff, gleichzeitig verletzlich und feminin, aber maskulin. Ich habe mich mit dieser Person mehr verbunden gefühlt als mit irgend jemanden zuvor in meinem Leben."
Information ist essentiell
Rund ein Prozent der Weltbevölkerung identifiziert sich als pansexuell. Die Dunkelziffer ist vermutlich laut Experten höher. Gewalt und Feindseligkeit gegenüber Menschen mit sexuellen Orientierungen, die nicht den heteronormativen Standards entsprechen, ist trotz wachsender Repräsentativität noch immer hoch. Laut Forschenden ist die Datenlage hierzu allerdings dürftig.
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