
Warum ein Fünftel der Österreicherinnen keine Kinder bekommen will
20 Prozent der Frauen unter 40 in Österreich wollen keine Kinder. Das lässt sich an acht Gründen festmachen.
Zwei Drittel der Frauen in Österreich im Alter von 18 bis 39 Jahren wünschen sich laut einer Umfrage von Parship (Infos siehe ganz unten) Kinder. Dem gegenüber stehen 20 Prozent, die keine wollen. 11 weitere Prozent der Frauen sind unentschlossen.
Bei Männern ist der Kinderwunsch übrigens gleich stark, die Gründe dagegen sind - wenig überraschend, wenn man sich die Details ansieht - weniger ausgeprägt.
Noch nie wurden so wenige Kinder geboren
Die Geburtenrate in Österreich ist rückläufig. 76.873 Kinder wurden laut Statistik Austria 2024 in Österreich geboren, um 0,9 Prozent weniger als im Jahr davor. Jede Frau bekommt im Durchschnitt 1,31 Kinder. Das ist für Österreich ein Allzeit-Tiefstand, nie zuvor bekamen die Österreicherinnen so wenig Nachwuchs.
"2024 hatte Österreich zum fünften Mal in Folge ein Geburtendefizit. 76 873 Neugeborenen standen 87 407 Verstorbene gegenüber – das heißt, 2024 starben um 10 534 Menschen mehr als geboren wurden", erklärt der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas, die Lage.
Warum aber will jede 5. Frau fix keinen Nachwuchs?
Die wichtigsten Gründe, warum sich Frauen dagegen entscheiden, Kinder zu bekommen:
- Einschränkung des Lebensstils (41 Prozent)
- Die mit Kindern verbundenen hohen Kosten (39 Prozent)
- Nachteile für die Karriere (30 Prozent)
- Angst, dass sich der Körper durch eine Schwangerschaft verändert (knapp 30 Prozent)
- Nicht geeignet, Mutter zu sein (25 Prozent)
- Klima-Krisen und Kriege (25 Prozent)
- fehlender Partner (knapp 25 Prozent)
- Einkommenseinbußen (24 Prozent)
Die Bedenken von Frauen sind ungleich größer als die bei den Männern. Eine Einschränkung des Lebensstils, die größte Angst der Frauen, besorgt etwa nur 18 Prozent der Männer. Einkommenseinbußen befürchten nur 13 Prozent der Männer, während das mit 24 Prozent fast doppelt so viele Frauen beunruhigt. Knapp doppelt so viele Frauen (30 Prozent) wie Männer (16 Prozent) bestätigen, dass sie sich lieber auf ihren Job bzw. ihre Karriere konzentrieren.
Zerreißprobe für die Beziehung: Vorher ausdiskutieren erspart später Streit
"Ein Kind in die Welt zu setzen erfordert neben großer Begeisterung und Sehnsucht der meisten Befragten auch Mut und die Einbeziehung wichtiger Themen wie Einkommenseinbußen, Kinderbetreuung oder die Veränderung des bisherigen Lebensstils. Diese Bedenken und Ängste sind bei Frauen stärker ausgeprägt und spiegeln auch die gesellschaftliche Realität wider", sagt Parship-Psychologin Caroline Erb.
Diese Themen, rät die Psychologin, sollten auf jeden Fall vor einer möglichen Schwangerschaft in der Beziehung angesprochen werden, sonst sei die Chance, dass es zu Problemen kommt, groß.
Zwei Drittel sind Mütter
Schaut man sich alle Österreicherinnen und Österreicher an, haben zwei Drittel der Frauen im Alter von 18 bis 75 Jahren Kinder (66 Prozent).
Studieninfos: Die bevölkerungsrepräsentative Studie wurde im Auftrag der Dating-App Parship.at von Marketagent.com mittels Online Access Panel durchgeführt. Vom 21. November bis 4. Dezember 2024 wurden 1.533 Personen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren befragt, davon 771 Frauen und 759 Männer.
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