Zahlen, bitte: Wie viele Sex-Partner dürfen es denn sein?
„Body Count“ – so heißt das, wenn auf TikTok oder Instagram dazu aufgerufen wird, zu posten, wie viele Sexualpartner man schon hatte. Wie viel darf’s denn sein?
Sex ohne Liebe ist eine leere Erfahrung. Doch als eine leere Erfahrung ist sie eine der besten“: Das meinte Woody Allen einst zum Thema „Beischlafverhalten“. Womit die Frage verknüpft ist: Wie viel darf’s denn sein? Nun, die Zahl der Sexpartnerinnen und -partner im Laufe eines Lebens ist ein attraktives Thema – auch wissenschaftlich-statistisch betrachtet. Erst unlängst wurde im Rahmen des „World Population Review“ auf Basis internationaler Datensätze aus insgesamt 46 Ländern ein topaktuelles Lifetime-Schnackselbuddy-Ranking zusammengestellt. Demnach belegt die Türkei mit einem ungefähren Partnerschnitt von 14 den ersten Platz, die Australier und Neuseeländer (mit etwas über 13) sind auch nicht fad.
So sehr man meinen könnte, die Zahl sei a.) wurscht, vor allem aber b.) die Sache jedes Einzelnen, also etwas zutiefst Intimes, so sehr interessieren sich die meisten dennoch dafür. Das beginnt schon einmal am Anfang einer neuen Beziehung, wo die meisten schon gerne wissen wollen, mit wie vielen Menschen der jeweils andere „davor“ zusammensteckte.
„Body Count“ wird die Summe der Sexualpartner ja jetzt genannt. Zumindest auf TikTok oder Instagram, wo junge Nutzer nicht nur darüber diskutieren, wie umtriebig man in einem gewissen Alter schon gewesen sein sollte, sondern auch damit prahlen oder zu diesbezüglichen Challenges ermutigen. Aber was wollen wir gerne hören, welche Zahl wäre angemessen und welche nicht? Was schließen wir daraus?
Wenn’s Burschen heftig treiben, sind sogar ihre Muttis ein bisserl stolz auf ihre superlässigen Casanovas, für die sich alle flachlegen lassen. „Hach, meinem Burli rennen alle Mädels nach …“ Augenzwinkern, schmunzeln, inneres Schulterklopfen – dafür, dass man der Welt so einen sexuell fitten Helden geschenkt hat.
So viel Vorerfahrung ist erwünscht
Heikle Sache. Denn selbstverständlich tut sich da wieder ein geschlechterabhängiger Wahrnehmungs-Gap auf. Wenn’s Burschen heftig treiben, sind sogar ihre Muttis ein bisserl stolz auf ihre superlässigen Casanovas, für die sich alle flachlegen lassen. „Hach, meinem Burli rennen alle Mädels nach …“ Augenzwinkern, schmunzeln, inneres Schulterklopfen – dafür, dass man der Welt so einen sexuell fitten Helden geschenkt hat. Wenn das junge Frauen tun, ähem. Darüber spricht man eher nicht so gerne, weil: Schlampen-Alarm, moderner: Slut-Shaming. Insofern ist und bleibt das Thema als gesellschaftlicher Spiegel problematisch.
Dennoch wird ungebrochen gerätselt, mit wie vielen jemand Sex gehabt haben sollte, bevor er eine Beziehung eingeht oder heiratet. Im Jahr 2017 haben Forscher der Unis Nottingham, Bristol und Swansea untersucht, ob die sexuelle Vorgeschichte die Attraktivität einer Person beeinflusst. Die Frage, die gestellt wurde, lautete so: „Wie bereit wären Sie, sich mit jemandem einzulassen, der X Sexualpartner in der Vergangenheit hatte.“ Man konnte aus Zahlen von 0 bis 60+ wählen, am Ende zeigte sich: Ein bisserl was geht, zu viel lieber nicht.
Die höchste Bindungswilligkeit zeigte sich bei zwei bis drei Personen, kritischer wurde man ab 15 plus, überhaupt, wenn es um das Einlassen auf eine Langzeitbeziehung geht. Während in Sachen Sexabenteuer vielfältige Erfahrung erwünschter waren, vor allem bei Männern. Alle Studien zum Thema bringen unterschiedliche Ergebnisse, abhängig von der aktuellen Zeitqualität, von Region und Religion. Allgemein gilt: Vier bis 10 Sexualpartner entsprechen dem erwünschten und tolerierten Durchschnitt.
Manche geben trotzdem alles und mehr – legendär etwa Gene Simmons (einst KISS), von dem es hieß, er hatte Sex mit fast 5.000 Frauen. Ein leidenschaftlicher Jäger und Sammler, der die Dates via Polaroid festhielt. 2012 ging diese Kollektion in Flammen auf, als er sie mit seiner Frau Shannon Tweed in der TV-Show „Family Jewels“ verbrannte. Eine Art Ritual im Namen des Neustarts und der "Seriosität".
Orgasm Gap
Laut einer neuen Studie spielt das Geschlecht des Partners eine bedeutende Rolle hinsichtlich sexueller Erwartungen von Frauen und ob sie einen Orgasmus erreichen. Heterosexuelle Frauen wurden sexuell so lange benachteiligt, dass sie gar nicht mehr damit rechnen, mit ihrem männlichen Partner einen Höhepunkt zu erreichen. Von weiblichen Sexualpartnern erwarten sie sich hingegen befriedigenderen Sex.
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