Warum die Menopause eine Belastungsprobe für die Beziehung wird
Jede dritte Österreicherin leidet unter den Wechseljahren. Auch die Reaktion vom Partner emotional fordernd sein. Reden hilft.
Die Wechseljahre sind für Frauen meist kein Spaziergang. Setzt die Menopause ein, leiden sie laut einer Umfrage unter
- Schlafstörungen (56 Prozent)
- Stimmungsschwankungen (47 Prozent)
- Hitzewallungen (27 Prozent)
- Niedergeschlagenheit (27 Prozent)
- Angstzustände (11 Prozent)
Auch für die Partnerschaft kann die hormonelle Umstellung zur Belastungsprobe werden. 60 Prozent der Frauen wünschen sich von ihrem Partner mehr Einfühlungsvermögen. Jede zehnte Frau gibt an, dass sie keine Unterstützung aus ihrem familiären Umfeld bekommt.
Der Grund dafür ist auch, weil zu wenig über die Menopause geredet wird.
Tabuthema
Über die Wechseljahre wird in der Beziehung zu wenig gesprochen, Frauen sprechen eher mit ihren Freundinnen (66 Prozent) über das Thema als mit dem Partner (32 Prozent). Dabei würden sich sechs von zehn Frauen, als mehr als die Hälfte, mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis wünschen. Fast jede zweite Frau fürchtet sich, nicht ernst genommen zu werden (47 Prozent).
Ärztliche Beratung
58 Prozent der Befragten wünschen sich auch mehr Einfühlungsvermögen vom Arzt oder der Ärztin. Die Hälfte der Frauen (48 Prozent) findet, dass sie nur mittelmäßig bis schlecht vom Doktor aufgeklärt werden, 17 Prozent beurteilen die Informationen der Mediziner sogar als schlecht oder sehr schlecht.
Das muss nicht sein. "Mit der richtigen Beratung und Unterstützung können Frauen diese Phase voller Zuversicht und Stärke durchlaufen", beruhigt Yvonne Therese Helmy-Bader, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
"Mangelnde Aufklärung und fehlendes medizinisches Wissen können für Frauen Gefahren bergen", warnt Tina Werner, Pharmazeutin und Nährstoffexpertin bei Pure Encapsulations. Neben Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Gewichtszunahme bestehe auch das Risiko für Osteoporose und koronare Herzkrankheiten.
Richtige Ernährung
Der Körper kann mit zunehmendem Alter Nährstoffe oft nicht mehr so gut aufnehmen, sagt Tina Werner, Pharmazeutin und Nährstoffexpertin bei Pure Encapsulations. Sie rät zu Lebensmitteln mit geringem Energie-, aber hohem Nährstoffgehalt. Das sind vor allem unverarbeitete Lebensmittel wie Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte, Obst, Kartoffeln und Vollkornprodukte.
Fazit: Schluss mit dem Tabu
Es muss mehr über die Wechseljahre geredet werden. Es braucht mehr Aufklärung und mehr Verständnis und Bewusstsein bei anderen. Es muss normal werden, über Wechselbeschwerden zu reden, verlangt Werner.
Die Umfrage wurde von TQS-Research & Consulting KG im Auftrag von Promedico durchgeführt. 724 Frauen, zwischen 45 und 70, wurden im April 2024 österreichweit befragt.
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