Liebeserklärung an die Josefstadt: Hochzeitslocation kehrt zurück

Nach dem Umbau des Amtshauses soll am Schlesingerplatz wieder geheiratet werden. Standesamt wird es dort aber keines mehr geben.

Die Bezirksvorstehung Josefstadt traut sich etwas: Sie will das Amtshaus am Schlesingerplatz als Hochzeitslocation wiederbeleben.

©Kurier/Gerhard Deutsch

Schon seit zwei Jahren finden am Standort mit dem romantischen Vorplatz keine Hochzeiten mehr statt. Das dort ansässige Standesamt wurde 2020 zwecks Effizienzsteigerung in den 9. Bezirk verlegt. Dabei war der Schlesingerplatz bei Brautpaaren früher sehr beliebt.

Protest samt Plakat

Immer wieder regte sich in der Vergangenheit Widerstand gegen die Schließung des Standesamts. Sogar mit Protestaktion samt Plakat. Geändert hat das an den Plänen der MA 63 (Gewerbebehörde und Standesämter) jedoch nichts. Eine Einigung wurde nicht gefunden.

Schon 2018 wurde gegen die Schließung des Standesamtes am Schlesingerplatz protestiert

©Ichner Bernhard

Nun, nach Jahren der Ruhe, scheint wieder Bewegung in die Sache zu kommen. Der Umbau des Amtshauses steht bevor, und diese Chance will Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne) nicht verstreichen lassen: „Die nun anstehende Sanierung möchte ich nutzen, mit den Dienststellen der Stadt Wien eine Einigung zu erzielen, damit nach der Sanierung des Hauses wieder heiratswillige Wienerinnen und Wiener am Standort Schlesingerplatz „Ja“ sagen können.“

Erste Gespräche in diese Richtung habe es bereits gegeben. Versprechen möchte die Bezirksvorstehung derzeit aber noch nichts.

Martin Fabisch, Bezirksvorsteher der Josefstadt

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Konkreter ist man bei der MA 63. „Nach den Umbauarbeiten sind auf jeden Fall wieder Trauungen geplant“, sagt eine Sprecherin. Ein Standesamt wird es dort aber nicht mehr geben. Stattdessen wird der Trauungssaal im Amtshaus zu einem „Ort für traumhafte Hochzeiten“. Also zu einem jener Orte, die eigens für standesamtliche Hochzeiten gebucht werden können.

Für diese „traumhaften Hochzeiten“ müssen Brautpaare allerdings extra zahlen: Zum einen die Kommissionsgebühren bei der MA 63 – insgesamt 395 Euro. Zum anderen kann der Standort selbst ebenfalls Gebühren einheben.

Hochzeitstermin fehlt

Ab wann am Schlesingerplatz wieder Hochzeiten gefeiert werden können, ist noch nicht klar. „Wir müssen warten, bis die Umbauarbeiten abgeschlossen sind“, sagt die Sprecherin der MA 63. Und das könne sich ziehen. Konkrete Pläne zum Umbau gibt es nämlich noch nicht, heißt es bei der MA 34 (Bau und Gebäudemanagement). Der Trauungssaal bleibe jedenfalls erhalten. Einen Ort zum Heiraten gibt es somit schon, nur der Termin fehlt noch.

Über Anna Perazzolo

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