Kondome schützen vor der Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen und ungewollten Schwangerschaften.

Ist Verhütung Frauensache? Das sagen Österreicherinnen und Österreicher dazu

So gut kennen sich Singles und in Beziehungen Lebende hierzulande mit Verhütungsmethoden aus - und so offen sprechen sie darüber.

Beim Thema Verhütung setzen die Österreicherinnen und Österreicher auf Gleichberechtigung. Das ergibt eine aktuelle, für die Gesamtbevölkerung repräsentative Studie im Auftrag von ElitePartner.at, für die 1.500 Menschen befragt wurden. Zwei Drittel (67 Prozent) denken, dass Männer und Frauen gleichermaßen für die Verhütung zuständig sind – dabei stimmen Frauen stärker zu als Männer (73 Prozent Frauen, 61 Prozent Männer). Kaum jemand findet, dass hauptsächlich die Frauen (4 Prozent) bzw. die Männer (3 Prozent) für die Verhütung verantwortlich sind.

Generell scheinen Frauen beim Thema Verhütung besser informiert, denn mehr als vier von zehn Frauen (43 Prozent) kennen sich nach eigenen Angaben sehr gut aus, bei den Männern behauptet dies jeder Dritte (35 Prozent). Weiter ist die Notwendigkeit, sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten außerhalb von Partnerschaften zu schützen, bei Frauen stärker im Bewusstsein verankert als bei Männern (Frauen 71 Prozent, Männer 60 Prozent).

Über Verhütung sprechen

Ähnlich verhält es sich mit der Kommunikation: Mehr als die Hälfte der befragten Liierten (55 Prozent) spricht mit Partnerin oder Partner offen über Verhütung – bei Frauen sind es 61 Prozent, bei den Männern 50 Prozent. Zudem sind Frauen aufgeschlossener hinsichtlich permanenter Verhütungsmethoden. So sprechen sich bei abgeschlossener Familienplanung 45 Prozent der Frauen für eine Vasektomie aus (Männer 33 Prozent) und 39 Prozent können sich eine Sterilisation vorstellen (Männer 26 Prozent).

Einig sind sich die Geschlechter jedoch sowohl bei mechanischen Verhütungsmethoden wie Kondomen oder Diaphragma (jeweils um die 30 Prozent) als auch bei hormoneller Verhütung (jeweils um die 20 Prozent). Natürliche Verhütung durch Temperaturmessen oder „Aufpassen“ sind generell eher unbeliebt (Frauen 6 Prozent, Männer 7 Prozent). 

Singles verhüten eher 

Unterschiedliche Lebensumstände wirken sich auf das Thema Verhütung aus – das verdeutlicht der Vergleich zwischen Liierten und Singles. So behauptet jede vierte befragte Person in einer Partnerschaft, sich sehr gut mit dem Thema auszukennen, bei den Singles tut dies rund jede und jeder Dritte. Bevor Singles mit jemandem intim werden, sprechen drei von zehn das Thema Verhütung offen an. Dabei sind mechanische Verhütungsmittel bei Singles etwas beliebter (35 Prozent, Liierte 30 Prozent).

14 Prozent der Menschen in einer Beziehung verzichten generell auf Verhütung oder machen sich darüber keine Gedanken, bei den Singles sind es sieben Prozent. „Sexualität ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Um diesen erfüllt und auch sicher ausleben zu können, ist Verhütung wichtig und sollte offen kommuniziert werden – unabhängig von der Beziehungskonstellation. Wie bei allen Aspekten rund um das Thema Liebe und Sexualität ist außerdem wichtig, dass die Verantwortung für dieses Thema von beiden Partner:innen ernst- und wahrgenommen wird. Das wirkt sich sowohl positiv auf das Sexleben als auch die individuelle Gesundheit aus“, erklärt ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach.

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