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Modeaccessoire

Modetrend: Dieser Tasche geben Stars keinen Korb

Jane Birkin hat sie in den 1970ern berühmt gemacht, nun ist die Korbtasche wieder allgegenwärtig. Eine Stilexpertin klärt auf, warum wir diese Taschen derzeit lieben und was man beim Out fit beachten sollte

Die britisch-französische Modeikone Jane Birkin wird heute vor allem mit einer exklusiven Tasche in Verbindung gebracht. Jenem kantigen Modell in Leder mit Gürtelschnalle und kurzem Henkel, das Hermès-CEO Jean-Louis Dumas nach einer Flugzeugbegegnung mit Jane entwarf. Erst Mitte Juli wurde ein Modell der Birkin Bag um 8,6 Millionen Euro versteigert.

Doch in der berühmtem Flugzeug-Anekdote wird eine weitaus unprätentiösere Tasche gerne übersehen: die simple Korbtasche, deren Inhalte Jane versehentlich verstreute und damit Dumas Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Bastkorb – klobig und in seiner Offenheit unhandlich – wurde von Jane wohl genau wegen seiner Nonchalance geliebt. Und diesen Sommer tun wir das auch.

In den Straßen von Berlin oder Paris zeigen sich Modebloggerinnen mit Vorliebe samt schlenkernder Bast-, Stroh- oder Korbtaschen am Arm. Designer Ermanno Scervino präsentierte in seiner Vorschau für den Sommer 2025 ein voluminöses Modell mit Flappe. Und sogar die englische Königin Camilla wählte für ihre Auftritt diesen Frühsommer – ob zur Blumenschau oder beim Pferderennen – ein Täschchen aus gewebten Naturmaterialien.

Leicht und luftig

„Die Basttaschen sind heuer definitiv nicht nur am Strand anzutreffen – sie sind zum täglichen Begleiter geworden“, bestätigt Stilexpertin Susanne Voggenberger.

Die Modelle kommen in Sandfarben, manchmal in Dunkelbraun oder mit orangefarbenem und pinkem Einschlag; mit kurzem Henkel, manchmal mit Flappe oder Kordelzug und immer häufiger im wuchtigen Format. Dabei sind sie vor allem eins – leicht, luftig, unkompliziert.

Strolling through sun-drenched Mediterranean streets in effortless style.

Die Basttasche bringt Sommerfeeling und Leichtigkeit.

©Getty Images/Wirestock/istockphoto.com

„Wir nehmen sie zum Brunch mit oder vielleicht zum Business-Meeting – wenn der Anlass locker ist.“ Doch warum sind sie so beliebt? Das Material erlaubt wenig Variation, für Regentage ist es gar unpassend und ohne Flappe oder Zipp ist es im dichten Stadtleben nicht die sicherste Aufbewahrungsmöglichkeit von Handy & Co. Stilexpertin Voggenberger erklärt sich den Trend durch die Assoziationen: „Wir verbinden die Tasche mit Sommer und mit Leichtigkeit – und diese Stimmung wollen wir mit in den Alltag nehmen.“

Styling Tipps

Damit es beim Stadtbummel oder Sonntagsbrunch aber nicht zu sehr nach Strandbesuch aussieht, hat Voggenberger ein paar Tipps parat.

Am besten kombiniert man Korbtaschen im Stilbruch zu hochwertigen, fließenden Materialien wie Seide. Auch ein Leinen-Gilet in Kombination mit flachen Mules oder ein Häkelrock harmonieren gut zur Basttasche. Farblich rät Voggenberger nicht zu allzugroßen Sprüngen: „Weiß oder Creme eignen sich perfekt. Oder auch Dunkelblau für den Marinelook.“ Geblümtes oder allzu wild Gemustertes würde sie hingegen vermeiden: „Die Tasche ist der Hingucker. Es wäre schade, wenn sie vom Muster oder starken Farben erschlagen wird.“

Stilexpertine Susanne Voggenberger

Stilexpertin Susanne Voggenberger rät die Korbtasche im Stilbruch mit fließenden, hochwertigen Materialien zu tragen. 

©Susanne Voggenberger

Preislich kann man wiederum aus einer ungewöhnlich breiten Palette wählen. In ihrer simpelsten Variante – als grobgeflochtener Shopper – ist die Korbtasche unter 10 Euro zu erstehen. Ein Täschchen von Prada, das dem Miniaturkorb eines Heißluftballons ähnelt, kommt hingegen auf 1.900 Euro. Wer die Initialen von Yves Saint Laurent angebracht haben möchte, muss mehr als 4.000 Euro berappen. 

Und natürlich hat es sich auch Hermès nicht nehmen lassen, eine Bast-Variante seiner Birkin Bag herauszubringen. Sie kann derzeit bei Sothebys um rund 67.000 Euro ersteigert werden.

Anna-Maria Bauer

Über Anna-Maria Bauer

Wienerin und Weltenbummlerin. Leseratte und leidenschaftliche Kinogeherin. Nach Zwischenstopps in London und als Lehrerin in der Wien-Chronik angekommen. Interessiert an Menschen, die bewegen, begeistern oder entsetzen; an ungewöhnlichen Ideen und interessanten Unmöglichkeiten. "Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts ist exotischer als unsere Umwelt, nichts ist phantasievoller als die Sachlichkeit." Egon Erwin Kisch: Der rasende Reporter.

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