
Formel 1 und Tennis: Warum diese "WAGs" die neuen Stilikonen sind
Mehr als nur schöne Beiwagerl: Die Partnerinnen der Formel-1- und Tennis-Stars verfolgen ihre eigenen Karrieren – und avancieren nebenher zu Style-Vorbildern der Gen Z.
Nach der Sommerpause bringen sich die Formel-1-Piloten wieder in Stellung. Am Wochenende findet der Große Preis der Niederlande statt, zeitgleich wird bei den US Open ganz großes Tennis geboten. Im Fokus: Nicht nur die Spitzenathleten, sondern auch ihre Partnerinnen, die im Fahrerlager und auf der VIP-Tribüne für ordentlich Glamour sorgen.
Früher einmal hießen sie „WAGs“ – ein Akronym für „Wives and Girlfriends“ – und genossen einen eher zweifelhaften Ruf. Die Ehefrauen und Freundinnen der (zunächst britischen) Profifußballer galten in den Neunzigern und Nullerjahren vorwiegend als hübscher Tribünenaufputz und wurden in den Medien selten als eigenständige Persönlichkeiten wahrgenommen.

Morgan Riddle, die "berühmteste Frau im Herren-Tennis".
©APA/AFP/HENRY NICHOLLSNun aber rückt eine neue Generation ins Scheinwerferlicht, die mit dem Klischee der passiven „Spielerfrau“ nur noch wenig gemein hat. Sie sind Mitte zwanzig, Unternehmerinnen, Models oder Influencerinnen mit Millionen Followern – und oft auch jenen ein Begriff, die mit Rennsport oder Tennis bisher nicht viele Berührungspunkte hatten.
Taylor-Swift-Effekt
Das hat auch mit Taylor Swift zu tun. Die Pop-Milliardärin trug dazu bei, dass Partnerinnen von Profisportlern – die 35-Jährige ist bekanntlich frisch mit US-Footballspieler Travis Kelce verlobt – das Image als schöne Beiwagerl abgelegt haben. Durch ihre Popularität und Präsenz in den sozialen Medien schaffen sie es sogar, der jeweiligen Sportart neue Zielgruppen zu erschließen. Die First Ladys des Spitzensports haben ihre eigenen Standbeine, wissen die Aufmerksamkeit durch mediale Großereignisse wie Grand Prix oder Wimbledon aber geschickt zu nutzen.

Influencerin Paige Lorenze liebt Tennisstar Tommy Paul.
©IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Guerin Charles/ABACADazu zählt die 28-jährige Modeinfluencerin Morgan Riddle, die durch ihren Auftritt in der Netflix-Serie „Break Point“ an der Seite ihres Freundes Taylor Fritz (aktuelle Nummer 4 der Welt) einem Millionenpublikum bekannt wurde. Fotos ihrer Designeroutfits beim Anfeuern im Publikum gehen regelmäßig viral, die New York Times titulierte sie jüngst als „berühmteste Frau im Herren-Tennis“. Konkurrenz macht ihr höchstens Paige Lorenze, Gründerin eines Lifestyle-Labels und Verlobte von Weltranglisten-14. Tommy Paul. Bei den US Open zog die „Prinzessin Diana der Tennisplatz-Mode“ (wie sie der britische Tatler nannte) diese Woche alle Blicke auf sich.

Rebecca Donaldson ist Model, Unternehmerin und die Frau an der Seite von Carlos Sainz.
©EPA/SHAWN THEWIt-Girls mit Uni-Abschluss
Um Millionen Follower geht es auch am Rande der Formel 1 – ein Sport, der zuletzt ebenfalls durch eine Netflix-Show („Drive to Survive“) viele Fans dazugewann. Kelly Piquet, die mit Max Verstappen gerade eine Tochter bekommen hat, zierte unter anderem das Cover der Vogue, alleine auf Instagram folgen ihr zwei Millionen Nutzer. Das perfekte It-Girl der Generation Z verkörpert auch Alexandra Saint Mleux: Die studierte Kunsthistorikerin steht privat bei Ferrari-Pilot Charles Leclerc in der Poleposition, wirbt für Hailey Biebers Lifestyle-Marke Rhode und macht die Rennstrecke zum Laufsteg.

George Russell und Freundin Carmen Montero Mundt zählen zu den stilsichersten Paaren in der Formel 1.
©EPA/SHAWN THEWFür modische Höhepunkte im Fahrerlager sorgt auch Rebecca Donaldson, die neue Frau an der Seite von Carlos Sainz. Das Topmodel besuchte eine der prestigeträchtigsten Schulen Schottlands und gründete in der Corona-Pandemie ein Unternehmen für Fitnesskleidung. Carmen Montero Mundt, Langzeit-Freundin von Mercedes-Fahrer George Russell, fällt ebenfalls durch ihren Stil auf: 12.000 Abonnenten hat ein Fan-Account auf Instagram, der sich mit ihren Outfits beschäftigt. Studiert hat die gebürtige Spanierin Finanzwirtschaft und Risikomanagement. Und fügt sich damit perfekt ins Bild der neuen „WAG“-Generation.
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