Prinzessin Kate mit ihrer Tochter, William und einem Begleiter auf dem Weg zu ihrer Tribüne in Wimbledon
Modeberatung

Lockerer Stil: Die neue Einkleiderin von Prinzessin Kate

Prinzessin Kates Stylistin Natasha Archer hat nach fast 15 Jahren im Amt gekündigt. Eine alte Bekannte und erfolgreiche Unternehmerin soll nun den Job übernehmen. Was das für Kates Garderobe bedeutet.

Wurde das kobaltblaue Roksanda-Kleid von Prinzessin Kate in Wimbledon schon von der neuen Stylistin ausgesucht? Nur vier Tage vor dem Auftritt beim Männerfinale gab Catherines Einkleiderin Natasha Archer bekannt, dass sie nach 15 Jahren ihren Job kündigt.

 Dabei gehörte Archer in den vergangenen Jahren zum innersten Zirkel von Kate und William. Angefangen als Assistentin, wurde sie 2022 zur „Senior Stilberaterin“ befördert. 

Ein Insider erzählte der Vanity Fair über die Arbeit von Tash, wie sie von Freunden genannt wird: „Anfangs war Kate eine Modeikone, die sich jedoch nicht für Mode interessierte, aber jetzt genießt sie es. Tash hilft bei der Beschaffung von Designerkleidern. Sie kauft viel online für Kate ein und bestellt Hunderte von Kleidern, damit Kate sie anprobieren kann.“ Ihr Markenzeichen: unaufgeregte Eleganz und ein kluger Mix aus High Street und Haute Couture. 

 

Die Neue: Ähnlicher Lifestyle, gleiche Uni

Nun aber hat die zweifache Mutter, die Chris Jackson, den Pressefotografen der Royals 2017 heiratete, genug vom Palastleben – und wohl auch der ein oder anderen Überstunde. Sie will ihre eigene Beratungsfirma eröffnen und war schon in den letzten Monaten als selbstständige Modeberaterin tätig.

Seit ihrem Abgang wird vor allem in London eifrig spekuliert, wer die Outfits von Kate in Zukunft verantworten wird. Gemunkelt wird von Virginia Chadwyck-Healey. Die 41-Jährige liegt auf der Hand, war sie doch bereits 2019 kurzzeitig die Stilberaterin der Kronprinzessin, als Archer in Babykarenz ging. „Ginnie“ hat lange als Redakteurin bei der britischen Vogue gearbeitet und gründete nach ihrem Ausstieg ihre eigene Stylingagentur.

Die Tochter eines Lords bewegt sich seit Studienzeiten in denselben Gesellschaftskreisen wie Kate, gilt als Freundin des Paares und war sogar Gast auf der königlichen Hochzeit 2011. 

Beide gingen auf die gleiche Uni, haben Männer aus adeligem Haus und wohnen mit ihren Kindern ebenfalls in Berkshire. Persönliche Nähe, Augenmerk auf nachhaltige Mode, kombiniert mit professioneller Expertise – das macht sie zur idealen Besetzung.

Außerdem hat Chadwyck im Jahr 2019 schon gezeigt, wie ihre Handschrift aussieht. In dieser Phase wirkte Kate ein wenig experimentierfreudiger: auffällige Prints, mehr moderne Accessoires, ein Mix, der sich deutlich von Archers minimalistischer Strenge abhob. Sie trug mehr Hosen, kombiniert mit Blusen, blumige Kleider.

Kate 2019 mit dem Styling von Chadwyck-Healey 

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©APA/AFP/DANIEL LEAL
Britain's Prince William, Duke of Cambridge, and Catherine, Duchess of Cambridge, arrive at the Royal Variety Performance in London
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Britain's Princess Charlotte's first day of school
©REUTERS/Reuters/POOL/ Aaron Chown
Britain's Prince William and Catherine, Duchess of Cambridge, visit Pakistan
©REUTERS/Reuters/PETER NICHOLLS
Britain's Catherine, Duchess of Cambridge visits RHS Wisley near Woking
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The Duke And Duchess of Cambridge Visit the Aga Khan Centre
©REUTERS/Reuters/POOL/Jeff Spicer

Motto: tragbar und selbstbewusst

Chadwyck-Healey gilt als Pragmatikerin – ihr Motto: Mode muss tragbar sein, nicht nur repräsentativ. In Interviews gibt sie Ratschläge, die sich auch an Frauen jenseits der roten Teppiche richten: Mode als Ausdruck von Selbstbewusstsein statt als Pflichtübung.

Sie fühle sich befreit, seit sie für die Vogue nicht mehr Saison für Saison den neuesten Trends hinterherjagen müsse, erzählte sie in Gesprächen. Es gehe um Besorgungen für Kinder und Haushalt anstatt um Luxusmarken wie Sacai und Balenciaga, so die dreifache Mutter. „Aber das hat nichts mit Mutterschaft oder dem Leben auf dem Land zu tun, es ist einfach das echte Leben.“

Offen spricht sie in Interviews auch die hohen Kosten von Luxuskleidung an. Sie liebe die Entwürfe von Gwyneth Paltrows Goop: „Ich finde ihre Stücke großartig, aber zu teuer für mich, also borge ich sie mir von ihr“, so die 41-Jährige, die damit auch zeigt, wie gut sie in Promikreisen vernetzt ist.

Wer will diesen Job?

Über Trends sagt sie als Ratgeberin: „Wir wissen, welche Looks langlebig sind: Streifen, Kamelhaar, Militär-Chic – sie kommen immer wieder. Es geht darum, herauszufinden, was stilistisch wirklich gefällt, was man sich leisten kann, und nicht, was man jetzt gerade mögen sollte.“

Chadwyck wäre ein guter und risikoarmer Deal für die Frau des künftigen Königs, sofern sie den Job  will. Denn damit ist auch Stress verbunden und Arbeitszeiten, die wohl nicht selten über 9 bis 17 Uhr hinausgehen. 

Wie hoch die Entlohnung ist, bleibt ohnehin ein großes Geheimnis. Zumindest im Buckingham-Palast war unter Queen Elizabeth II. publik geworden, wie überraschend wenig Palastmitarbeiter verdienen. Vielleicht macht die  Stilexpertin  ja einen zwischenzeitlichen Freundschaftsdienst für Kate.

Christina Michlits

Über Christina Michlits

Hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Nach Kennenlernen des Redaktionsalltags bei Profil und IQ Style, ging es unter anderem zu Volume und dem BKF. Seit 2010 bei KURIER für die Ressorts Lebensart und Freizeit tätig. Schwerpunkte: Mode, Design und Lifestyle-Trends.

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