Kürbis-Zwetschgen-Tajine

Rezeptidee: Wie Zwetschken am besten schmecken

Herbstfrucht. Zwetschken schmecken süß bis pikant, von Röster bis Speckmantel.

von Axel Halbhuber und Lea Moser

Es liegt oft eine Faszination im Kochen, wenn ein Produkt so brutzelt und brät,um schließlich zum großartigen Essen zu werden. Am intensivsten ist diese wunderbare Wandlung an der Zwetschke zu beobachten.

Um guten Powidl zu kochen, braucht man gute Zwetschken (nein, kein Zucker, nein auch sonst nix!). Die werden entkernt, abgewaschen und von Würmern befreit – wobei das bisschen Wurmfleisch im Grunde keinen Unterschied macht. Dann werden sie in einem vielstündigen Prozess gekocht, nie zu heiß, und da kommt die zweite Zutat für guten Powidl ins Spiel: das Talent, nichts anbrennen zu lassen. 

Anfangs ist das einfach, Zwetschken verlieren ihr Wasser, die Brühe blubbert vor sich hin. Aber später, wenn der Topfinhalt zur dunklen Paste wird, muss man abstreichen, schmieren und rühren. Als Begleitmusik eignet sich Slow Jazz.

Während dieses Vorganges, perfekt an einem kalten Herbstnachmittag, wechseln die Zwetschken von knackigen Früchten zu Röster, Marmelade, dicker Marmelade – bis sie schlussendlich zu jenem schwarzen Gold werden, das man auf Brot, in Knödel oder auch neben gebratenes Fleisch geben kann. Die Kunst besteht darin, während dieser Aggregatswechsel nie aufzuhören, weil man sich denkt: So ist es ja auch schon gut.

Kürbis-Zwetschgen-Tajine

Kürbis-Zwetschgen-Tajine

©Wolfgang Schardt / Picture Press / picturedesk.com

Rezept: Kürbis-Tajine mit Zwetschken

Vorbereitung: 10 min
Zubereitung: 40 min
Portionen: 4

Zutaten

2 Zwiebel fein gehackt
1–2 Knoblauchzehen fein gehackt
300 g Hokkaido-Kürbis entkernt und in Stücke geschnitten
150 g Blattspinat
200 g Zwetschken entsteint und geviertelt
6 EL Olivenöl 
1 TL Ras el-Hanout 
1 TL Chiliflocken oder 1 frische Chilischote
150 ml Gemüsesuppe
Salz und Pfeffer
50 g Walnüsse gehackt
als Beilage: Couscous

Zubereitung

1 / Zwiebel, Knoblauch und Chili im Öl glasig dünsten, dann Kürbis hinzufügen und mitbraten
2 / Mit Ras el-Hanout würzen und mit Suppe aufgießen, zugedeckt etwa fünfzehn Minuten bissfest garen
3 / Couscous im Verhältnis 1:1 mit kochendem Salzwasser aufgießen und zugedeckt ziehen lassen. 1 EL Olivenöl zugeben und mit einem Schneebesen auflockern
4 / Zwetschken in einer kleinen Pfanne scharf anbraten, dann Spinat dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und zum Kürbis geben
5 / Mit Couscous anrichten und mit Walnüssen garnieren

Axel Halbhuber

Über Axel Halbhuber

Ich habe mir unter den Zweigen des Schreibens den Journalismus ausgesucht, um nicht über mich schreiben zu müssen. Und jetzt schreibe ich hier Zeilen zu meiner Vita. Es gibt im Leben Wichtigeres, das es zu beschreiben gilt. Eben das macht diesen Job spannend: gestern ein Interview mit den Klitschko-Brüdern, heute eine Reportage in einem Dorf für Demenzpatienten, morgen das Porträt über die wahre Biene Maja. Leben ist Vielfalt, auch das Berufsleben. Daher habe ich im Journalismus vieles gemacht: Wirtschaftszeitung bis Männermagazin, Online-Ressortleitung bis Gratismedium-Chefredaktion, Sportressort bis Societymagazin, Österreichwanderung bis Weltreise. Und bei aller Vielfalt ist das Reisen doch zu einem Steckenpferd geworden, auch durch meine Bücher „Ich geh dann mal heim“, „Einfach eine Weltreise“ und "Reisen ist ein Kinderspiel". Aber am wichtigsten war die Biografie über Helmut Kutin: "Wie aus einer zerstörten Kindheit ein gutes Leben wurde." Das muss wirklich jeder lesen!!!!

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