Junger Mann bei einer Weinverkostung mit einem Glas Wein in der Hand.

Die besten Weine des Wachauer Jahrgangs 2022

Die Winzer Michael Linke und Franz Hofbauer zeigen, wie feingliedrig und zugleich tiefgründig Wachauer Wein sein kann.

Manchmal kommt es anders, als man denkt. Die jüngsten Bewertungen des Wachauer Jahrgangs 2022 von Parker-Tester Stephan Reinhardt sorgten in der heimischen Weinwelt für Aufregung. Gelten doch Parker-Punkte in der internationalen Weinbranche immer noch als die wichtigste Währung. 

Während es junge Weingüter wie die Grabenwerkstatt an die Spitze der viel beachteten Wertung schafften, fand man einige der bekanntesten Namen weit abgeschlagen. Stephan Reinhardt gilt allgemein als erfahrener Koster, der nicht durch exzentrischen Geschmack auffällt. Er präferiert geschliffene, strukturierte Gewächse, die Herkunft zeigen. Wie etwa sein aktueller Siegerwein, die Lagencuvée "Riesling Grosses Werk", ein Neuling der Grabenwerkstatt von kühlen Rieden und kargen Böden des Spitzer Grabens, der gleich 98 Punkte abräumt.

Auch Platz zwei geht mit dem Riesling Trenning an die Grabenwerkstatt. Michael Linke und Franz Hofbauer zeigen, wie feingliedrig und zugleich tiefgründig Wachauer Wein sein kann. Spitzenwertungen gibt es auch für Martin Muthenthaler, ebenfalls aus dem Spitzer Graben und die Loibner Weingüter Pichler-Krutzler und FX Pichler – letzteres ist das einzige Weingut, das seit Jahrzehnten an der Spitze steht. Unter Lucas Pichler zeigen sich die Weine noch präziser und eleganter.

Weiter hinten hingegen Stars wie der Singerriedel Riesling Smaragd von Hirtzberger (RP 92) oder Rudi Pichlers Hochrain Riesling Smaragd (RP 93). Ergebnisse, die in der Wachau einem Erdbeben gleichkommen.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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