Mann bei einer Weinverkostung

Fast vergessen: Besondere Weine aus dem Südburgenland

Im letzten Zipfel des südöstlichen Bundeslandes wuchsen Weine, die kaum jemand wahrnahm.

Manche Weinregionen vergisst man gerne – vielleicht, weil sie sich nicht marktschreierisch anbiedern. So erging es dem Südburgenland lange Zeit. Im letzten Zipfel des südöstlichen Bundeslandes wuchsen Weine, die kaum jemand wahrnahm. 

Sie zeigten sich von Haus aus leiser und dezenter als das Gros mittelburgenländischer Rotweine. Bis in den späten 1990er-Jahren zwei junge Winzer die Schätze der Region bargen: Erich Krutzler, der mit seinem Vater den ersten südburgenländischen Kultwein kreierte, den Perwolff.

Vielleicht einer der besten heimischen Rotweincuvées dazumal, als diese Art boomte – ganz sicher einer der elegantesten. Und Quereinsteiger und Quergeist Uwe Schiefer, der mit feinnervigen Einzellagen Blaufränkisch den Eisenberg zum Zauberberg machte. Kaum jemand wollte damals die kargen, mühsam zu bewirtschafteten Rieden. 

Krutzler und Schiefer hingegen witterten das Potenzial. Schiefers Reihburg ging durch die Decke – er zeigte, wie zart und vielschichtig Blaufränkisch sein kann. Inzwischen laufen unter Eisenberg DAC auch Rieden, die den Berg nur aus der Nähe sehen. 

Neben einigen belanglosen Weinchen gibt es Gewächse, die beglücken. Neben Schiefer etwa von Thomas Straka, der betörend zarte Weißweine keltert, oder von Clemens Krutzler, einem jungen Talent.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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