Welcher Wein passt zu welchem Weihnachtsessen?
Alljährlich rätseln genussaffine Menschen, was denn der Wein der Wahl zu Gans, Karpfen oder Fondue sei.
Glaubt man so manchem Weinmagazin, treibt die Menschheit nichts mehr um, als die Frage, welchen Wein man zu welchem Essen kombiniert. In der Weihnachtszeit scheint das Problem besonders unter den Nägeln zu brennen. Alljährlich rätseln genussaffine Menschen, was denn der Wein der Wahl zu Gans, Karpfen oder Fondue sei. Gottlob stehen da versierte Profis mit profunder Expertise zur Seite.
So informiert etwa der an sich seriöse amerikanische "Wine Enthusiast" detailreich, welches Gewächs zu welchem Weihnachtskeks zu trinken sei. Lediglich Dilettanten wählen bloß einen einzigen Wein zum süßem Backwerk: Zu Rumkugeln braucht es da schweren spanischen Pedro Ximines, während Gingerbread nach süßem Marsala aus Siziliens Westen verlangt – Minzplätzchen hingegen sind stets mit Dessertweinen aus den französischen Sauternes zu sich zu nehmen.
Das mag ein lustiges Hobby für pensionierte Weinritter mit reichlich Spielgeld und freier Zeit sein, gewöhnliches Fußvolk hat für derlei Firlefanz wohl eher keinen Nerv. Insbesondere in hyperstressigen Zeiten wie Weihnachten, wo einem Verpflegung und Bespaßung diverser Familienmitglieder ohnehin das Letzte abverlangen.
Da nimmt man lieber einen Wein, der möglichst universal einsetzbar ist – etwa maischevergorenen Wein, der zwischen Weiß und Rot angesiedelt, meist durch ganze Menüfolgen brauchbar ist. So man diese Machart mag. Jedenfalls einen Wein, der süffig, animierend, gut verträglich und leicht ist. Sind doch Braten und Backwerk üppig genug.
Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
Kommentare