Welcher Wein zum Sommer passt
Ein Wein muss es sein – leicht und bekömmlich zwar, nicht aber belanglos und seicht.
Jetzt, da der Sommer wirklich begonnen hat, fragt man sich, welche Getränke bei Hitze taugen. Freilich mögen farbenfrohe Spritzvarianten optisch zum Sonnenuntergang passen, irgendwann ist jedoch selbst der geduldigste Magen verklebt und will was Ordentliches. Zumal sich das picksüße Zeug nur schwer mit ernsthaftem Essen verträgt. Ein Wein muss es sein – leicht und bekömmlich zwar, nicht aber belanglos und seicht. Keine Frucht-Attacke, sondern diskreter Charme und vornehmer Charakter. Die Farbe spielt dabei keine Rolle.
Der „Sommer in Rosé“, der alljährlich ausgerufen wird, kaum dass die ersten Schwalben am Himmel auftauchen, ist zwar ein alter Hut, scheint aber trotz aller Beharrlichkeit nicht zu fruchten. Es klingt verdächtig nach Abverkauf, nach: alles was rosa ist, muss raus. Kein Wunder, wird doch suggeriert, dass Rosé nur trinkwürdig sei, wenn es für guten Rotwein einfach zu heiß ist.
Das Gegenteil ist der Fall: Es gibt inzwischen erstklassige Rosé-Weine – meist dort, wo auch sonst guter Wein gemacht wird. Wo er nicht zum Abfallprodukt der Rotweinproduktion verkommt. Spannend sind auch all die Nuancen zwischen Weiß und Rot, wie man sie etwa bei Johannes Zillinger, Christian Tschida oder Arndorfer findet. Auch weiß-rote Cuvées, die zwar nicht Rosé heißen dürfen, aber nichtsdestoweniger gut schmecken, wie etwa von Jurtschitsch. Großartig auch manch zarter Rotwein, den man leicht gekühlt trinkt, dezent maischevergorene Weine und natürlich etliche Weiße abseits der Obstabteilung.
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