Können Weine in Aludosen und Plastikflaschen die Welt retten?

Zugegeben, es ist gewöhnungsbedürftig: Weine in quietschbunten Aludosen oder flachen Plastikflaschen, die aussehen wie Family-Size-Haarshampoos aus den 1970ern.

Man ist kaum geneigt, hinter den schnöden Verpackungen erlesene Kreszenzen zu vermuten. Weinsnobs mögen es für groben Unfug halten, und doch – die Welt will gerettet werden. Und so sind weltweit Produzenten angetreten, eine Alternative zur Glasflasche zu finden. Die ist nämlich nicht so umweltfreundlich wie man gemeinhin annimmt: Groß, schwer und schwierig zu recyceln. Glaubt man dem schwedischen Start-up „Djuce“, das propagiert, hochwertige Weine in Aludosen abzufüllen, verursacht Alu um 79 Prozent weniger CO²-Emission als Glas. Kein Dreck. Auch Kunststoffflaschen erscheinen in Sachen Nachhaltigkeit geradezu wie Musterschüler: Château Galoupet etwa lancierte kürzlich einen Rosé, dessen Flasche aus 100 Prozent recyceltem Plastik aus dem Meer besteht. 

Freilich mag so mancher reflexartig skeptisch sein, wenn dahinter der Luxuskonzern Moët Hennessy – Louis Vuitton steckt.  Man vermeint das Greenwashing förmlich zu riechen. Mag sein, aber sie tun wenigstens etwas. Das könnten sich einige Weingüter, die ihre Nachhaltigkeit-Zertifizierung so groß raushängen lassen, auch durch den Kopf gehen lassen. Bleibt noch die Frage, was das umweltfreundliche Material qualitätstechnisch drauf hat. Für eine jahrzehntelange Lagerung wird es wohl kaum taugen, die Mehrheit der Weine wird aber ohnehin in den ersten Monaten getrunken.        

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Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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