Weinverkostung

Wein ist ungesund? Nur nicht übertrieben aufregen!

Wein ist schädlich, sagen Studien. Deshalb geht die Welt nicht unter - auch wenn manche das glauben - und überzogen reagieren.

Es scheint sich durchzusetzen, Menschen mit anderer Meinung unlautere Absichten zu unterstellen. Die kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation publizierten Studien über die schädliche Wirkung selbst geringer Mengen Alkohol mögen irritieren. Aber deswegen muss nicht der Untergang der Weinkultur beklagt werden, wie es einige in der Weinbranche tun. 

Aufklärung, und sei sie überzogen, muss nicht gleich die Unterdrückung der Menschheit bedeuten.

Der Verband europäischer Weinunternehmen, CEEV, kontert mit einer Gegenkampagne: In einer Deklaration plädiert man für eine Unterscheidung zwischen Alkoholmissbrauch und maßvollem Weingenuss. Ist nur billiger Fusel schädlich und edler Wein gesund? 

Freilich macht die Menge das Gift, aber kann man eine Grenze ziehen zwischen Genuss und Missbrauch? Alkohol ist nun mal ein Zellgift und kontinuierlicher Konsum birgt die Gefahr einer Abhängigkeit

Letztlich kann jeder für sich entscheiden, ob man für Weingenuss in Kauf nimmt, ein paar Monate kürzer zu existieren. Aber Wissenschaftler zu diskreditieren, die nicht exakt das sagen, was man gerne hören würde, ist schlechter Stil

Dass es sich um fragwürdige Wissenschaftler im Auftrag sektiererischer Radikalabstinenzler handelt, die von dunklen Quellen finanziert würden, wie manche fantasieren, gehört wohl in die Kategorie Verschwörungserzählung

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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