Rosa Versuchung: Aida Café-Konditorei feiert 110. Geburtstag

Im Jahr 1913 gegründet, machte sich "Aida" im Laufe der Zeit einen Namen in Wien.

Wenn von einer rosafarbenen Café-Konditorei die Rede ist, weiß jeder: Es geht um die Aida. Seit nun 110 Jahren prägt sie mit ihrer markanten Farbe sowie der Vielzahl an Süßspeisen und Kaffee das Wiener Stadtbild.

Warum die Café-Konditorei nach so langer Zeit noch immer die rosa Sehnsucht weckt, hat viele Gründe. Das sind die vier wichtigsten.

Eine Tradition, die bis heute nicht verloren ging

1913 gründete Josef Prousek gemeinsam mit seiner Frau Rosa die Konditorei Aida. Damals erwarben sie die bereits bestehende Konditorei "Bonsaing & Söhne" und benannten sie um.

Die Café-Konditorei früher

©Aida

Mit der Hilfe ihres Sohnes Felix wurde die Konditorei Filiale um Filiale erweitert. Aber nicht nur das: Im Jahre 1946 erfolgte der nächste Meilenstein. Sohn Felix brachte die erste Espresso-Maschine Österreichs in die Filiale in der Wollzeile. Die Idee des "schnellen Kaffees mit Torte" stammt aus Italien. Seither spricht man bei Aida von einer "Café-Konditorei".

Die traditionellen Rezepte für Backwaren und Kaffee sind seit damals erhalten geblieben. Immerhin liegt der Betrieb bis heute noch in den Händen der Familie Prousek.

Seit 2007 führt Michael Prousek mit seiner Frau Sonja die Geschäfte in dritter Generation, sein Sohn Dominik trat 2015 in den Betrieb ein.

Farbe und Namen sind jedem ein Begriff

Das markanteste Markenzeichen der Café-Konditorei ist ihre Farbe. Seit Beginn begleiten die rosa Einrichtung, die rosa Dienstbekleidung und die rosa Sackerl die Marke Aida.

Warum man sich für die Farbe Rosa entschieden hat? Die Antwort ist denkbar simpel: Josefs Frau hieß Rosa. Und auch der Name "Aida" ist nicht zufällig gewählt. Der Gründer Josef Prousek soll ein großer Fan von Giuseppe Verdi gewesen sein, erzählt sein Urgroßenkel Dominik Prousek. Seine Lieblingsoper: Aida.

Das allein war aber nicht ausschlaggebend: "Mein Urgroßvater glaubte, dass man die Konditorei schneller im Telefonbuch findet, weil Aida mit dem Buchstaben A beginnt", sagt Prousek.

Eine Vielzahl an Süßem und Kaffee

Für die einen ist es die Cremeschnitte, warum sie die Aida besuchen, für die anderen das Maroniherz. Das sind aber nur zwei von insgesamt mehr als 150 Süßspeisen, die Aida bis heute noch traditionell per Hand herstellt. Immerhin verkauft die Kette rund 1.100 Tonnen Mehlspeisen jährlich.

Cremeschnitte auf einem Teller

Die Aida-Cremeschnitte

©APA/GEORG HOCHMUTH

Produziert wird immer noch nach den Rezepten von Gründer Josef Prousek und Sohn Felix. "So wie das Sacher die originale Sachertorte hat, soll unsere Cremeschnitte die originale Wiener Cremeschnitte sein", betont Dominik Prousek. Das Cremeschnittenrezept stamme aus dem Jahr 1943. Hinweise auf ein älteres Wiener Cremeschnittenrezept habe die Familie nicht gefunden, sagt der jüngste Prousek.

Egal wo – eine Aida gibt es an fast jeder Ecke

Die Familie Prousek betreibt insgesamt 28 Filialen. Zwei davon befinden sich am Flughafen Wien und eine in Graz am Hauptbahnhof. Die restlichen sind in den Wiener Bezirken verteilt.

Das ist der Konditorei aber noch nicht genug, denn sie möchte weiterwachsen. Der erste Schritt liege vorerst bei der Expansion in Österreich, aber auch Erweiterungen im Ausland werden schon geplant. Konkreteres wird bis 2024 noch verraten.

Eine Sache bleibt laut Dominik Prousek wichtig: "Wir möchten Aida nicht nur als Marke, sondern auch Wien als Stadt ins Ausland bringen."

Über Sarah Lechner

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