Eis-Trends 2023: Eisknödel

Knödel statt Kugel: Diesen Eis-Trend muss man kennen

Eiskalte Desserts zum Schlecken: Der Sommer schmeckt nach Apfelstrudel und Marillenknödel.

Marillenknödel, Reindling, Wiener Busserl und Apfelstrudel – der Blick in die Vitrinen der heimischen Eissalons verrät den großen Trend diesen Sommer: Die fruchtigen, topfigen, nussigen Nuancen der österreichischen Mehlspeisküche gibt es im Jahr 2023 als Kugel im Stanitzel. Kein österreichisches Phänomen.

➤ Hier mehr lesen: Rekordbrecher: So viel kostet die teuerste Kugel Eis der Welt

Eis-Trends 2023: Eisknödel

Dessert-Eis wie Marillenknödeleis ist der wichtigste Eis-Trend 2023.

©Veganista

Dessert-inspirierte Sorten zählen laut dem milliardenschweren Schokoladenproduzent Barry Callebaut neben milchfreien Alternativen, salzigen Kreationen mit Biss sowie Eiscremen mit Zuckerersatz zu den wichtigsten, internationalen Eis-Trends.

Nach den kühlen Temperaturen haben "die Leute jetzt richtig Lust auf Eis", zeigen sich die Veganista-Schwestern Cecilia Havmöller und Susanna Paller erleichtert, die dieser Tage ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Generell greifen ihre Kundinnen und Kunden gerne zu veganen Sorten, die nur kurz im Programm sind.

Der Gedanke dahinter: Man könnte ja was verpassen. Neben dem Marillenknödeleis setzen sie diesen Sommer auf ein Busserl-Eis aus Haselnuss, Kakao und Birkenzucker, das auch Diabetiker schlecken können.

Eiskalte Fakten

Top 10
Am liebsten schlecken die Österreicher die Geschmacksrichtungen Vanille, Haselnuss und Schokolade. Danach folgen die fruchtigen Sorten Erdbeere, Zitrone und Mango. Stracciatella, Pistazie, Cookies und Malaga runden das Topklassement ab

8 Liter Eis pro Kopf
vertilgen die Österreicher im Jahr (industriell oder handwerklich hergestellt): Das entspricht 21 Stanitzeln mit je drei Kugeln. Damit liegen wir lediglich im Mittelfeld Europas – Spitzenreiter sind die Schweden mit unglaublichen 12 Liter pro Kopf

Mehlspeisen

Der Eisgreissler aus dem niederösterreichischen Krumbach geht sogar einen Schritt weiter und setzt auf handgeformte Knödel-Optik: Der Knusperknödel trumpft mit einem Kern aus Fruchteis und einer Hülle aus Cremeeis auf, glasiert wird der Knödel mit einer veganen Schokolade und dann in Bröseln aus gebrochenen Stanitzeln gewuzelt. Die Eismanufaktur wollte damit ein Zeichen für Zero Waste und Nachhaltigkeit setzen.

Eis-Trends 2023: Eisknödel von Eisgreissler

Die Eisknödel vom Eisgreissler gehören zu den Eis-Trends 2023.

©Blochberger Eisproduktion GmbH

Außerdem dürfen die Sorten Reindling, Karottenkuchen und Apfelstrudel nicht fehlen – letztgenannte Sorte ist das "europäische Eis des Jahres". Heuer durfte Österreich nämlich die Kreation dieser speziellen Eissorte übernehmen. "Österreich ist für seine ausgezeichneten Mehlspeisen und süßen Spezialitäten weltbekannt. Wir wollten daher eine typisch österreichische Mehlspeise in den Fokus rücken", erklärt Andrew Nussbaumer, Sprecher der heimischen Eissalonbetreiber.

Dieser Trend macht sich auch in den Tiefkühlregalen der Supermärkte bemerkbar: Das internationale, renommierte Marktforschungsinstitut "Mint" berechnete im Jahr 2021, dass bereits 15 Prozent aller Eis-Neuheiten im Handel eine Dessert-Komponente aufweisen. Ein Beispiel, über das weltweit berichtet wurde: Die italienische Starköchin Martina Caruso entwarf ein Zimtstanitzel mit Ricottaeis, gerösteten Pistazien, Orangensauce und Kakao – und verwandelte damit die sizilianischen Cannoli in ein Cornetto.

Spritzer

Den traditionellen Eismacher Tichy, der vor 56 Jahren seine patentierten Eismarillenknödel erfunden hat, stört die neue Konkurrenz wenig, denn dieser setzt heuer Österreichs Spritzer-Tradition in Szene: Im Eissalon am Reumannplatz kühlen sich die volljährigen Kunden an einem hochprozentigen Hugo-Eis – eine Kugel Weißwein-Zitrone-Minze, die in frischem Holunder-Soda badet.

Anita Kattinger

Über Anita Kattinger

Leidenschaftliche Esserin. Mittelmäßige Köchin. Biertrinkerin und Flexitarierin. Braucht Schokolade, gute Bücher und die Stadt zum Überleben. Versucht die Welt zu verbessern, zuerst als Innenpolitik-Redakteurin, jetzt im Genuss-Ressort.

Kommentare