Irre: So viel kosten eine Maß und ein Hendl am Oktoberfest 2023
Nicht nur für ein Bier, auch für ein Grillhendl müssen die Gäste des Oktoberfests tief in die Tasche greifen.
Die Maß Bier auf dem Münchner Oktoberfest wird mal wieder teurer: Die Spanne liegt in diesem Jahr zwischen 12,60 Euro und 14,90 Euro. Viele Zelte nehmen tatsächlich fast 15 Euro, wie aus einer am Donnerstag vorgestellten Übersicht des Referats für Arbeit und Wirtschaft hervorging.
Durchschnittlich müssen die Gäste demnach 6,12 Prozent mehr für das Festbier hinlegen als im vergangenen Jahr, als die Preisspanne von 12,60 Euro bis 13,80 Euro reichte. Der Grund? Die Wirte begründen den Anstieg mit den hohen Energiekosten und der Inflation. Bierbrauen sei sehr energieintensiv – im vergangenen Jahr hätten noch Verträge mit alten Konditionen gegolten. Auch Personal- und Materialkosten würden zu Buche schlagen.
Die Durchschnittspreise der alkoholfreien Getränke betragen pro Liter für Tafelwasser 10,04 Euro (2022: 9,67 Euro), für Spezi 11,65 Euro (2022: 10,85 Euro) und für Limonade 11,17 Euro (2019: 10,35 Euro). Die Getränkepreise werden nicht von der Landeshauptstadt festgelegt, als Veranstalter überprüft sie jedoch die von den Gastronomen genannten Preise auf ihre Angemessenheit.
Auch das Wiesn-Hendl ist Luxus
Nicht nur beim Bier, auch für das Wiens-Hendl müssen die Gäste tief in die Tasche greifen. Beim Bio-Essen ist das Paulaner-Festzelt dieses Jahr mit den Bio-Hendln Vorreiter. "Das ist ein Versuch, wenn unsere Gäste ihn nicht akzeptieren, müssen wir im nächsten Jahr eventuell umdenken", meinte Wirtin Arabella Schörghuber am Donnerstag. Kosten: 20,50 Euro.
Ein konventionelles Grillhuhn in einem der anderen Festzelte wird voraussichtlich bei 14 bis 15 Euro liegen.
Im Jahr vor der Pandemie, im Jahr 2019, verzehrten die Wiesn-Gäste in Summe knapp 435.000 Hendl, 66.400 Schweinshaxen, 125 Ochsen und 30 Kälber auf dem Fest. Dazu flossen gut sieben Millionen Liter Bier durch die Kehle.
Debatte um Bio, Tierwohl und Nachhaltigkeit
Seit Jahren gibt es eine Diskussion über die Preise auf der einen Seite und mehr Bio-Angebote und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite. Auf Einladung der Stadtregierung trafen erstmals Vertreter von Klima- und Lebensmittel-Initiativen, Wirten, Stadt, Schaustellern, Brauereien und Landwirten zu einem nicht-öffentlichen Runden Tisch zum Thema nachhaltige Großveranstaltungen.
Beim Thema Bio-Lebensmittel machten die Wirte bei dem Runden Tisch keine Zusagen, zeigten sich aber dialogbereit. Über Bio-Bier sei gar nicht gesprochen worden, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Die Wirte wollten aber bei Abfallvermeidung und Lebensmittelverschwendung weiter vorankommen.
Das Oktoberfest findet vom 16. September bis 3. Oktober statt.
Was das Bier beim Donauinselfest kostet
Ein kleiner Vergleich zum Donauinselfest: Anders als beim Oktoberfest steigen in Wien die Preise im Vergleich zum Vorjahr nicht. Ein Bier im 0,5-Liter-Mehrwegbecher kostet je nach Gastronom zwischen 4 und 6 Euro - umgerechnet auf eine Maß wären das 8 bis 12 Euro. Ein Spritzer im 0,5-Liter-Mehrwegbecher kostet zwischen 3,50 und 5,50 Euro. Dazu kommen 2 Euro Becherpfand, die man wieder retourniert bekommt.
Außerdem gibt es anlässlich 40 Jahre Donauinselfest eine eigene Bierkreation im auffallenden Jubiläumsdesign. Unfiltriert, schlank und süffig im Geschmack kostet das Lagerbier in der 0,5 Liter-Dose 2,75 Euro.
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