Hype um Zitronen-Tiramisu: So gelingt das fruchtig-frische Dessert

Ein fruchtiges Tiramisu erobert die sozialen Medien, aber auch der schicke Limoncello-Spritz und Spaghetti al Limone dürfen heuer nicht fehlen.

Der Löffel taucht langsam in das sämige Lemon Curd, schiebt sich weiter durch die cremigen Schichten von Mascarpone und in Zitronensaft getränkten Biskotten. Auf der Zunge explodieren spritzige, fruchtige Aromen. Nach dem im Ganzen gegrillten Karfiol oder den Blumen-Focaccias gibt es wieder einen viralen Foodtrend in den sozialen Medien.

➤ Hier mehr lesen: Zuckerersatz: So süß können Zitrusfrüchte sein

Ein Zitronen-Tiramisu verzückt weltweit.

Zwei Foodbloggerinnen aus den USA kassierten für ihr Rezept alleine auf der Foto-Plattform Instagram 300.000 Herzerln in den vergangenen zwei Wochen sowie mehr als 20 Millionen Klicks auf Tiktok. Seitdem wird das einfache Gericht rund um den Globus nachgekocht.

Die Biskotten werden für die erfrischende Variante des Klassikers nicht in Rum getaucht, sondern in einen alkoholfreien Zitronen-Basilikum-Sirup oder in Limoncello.

Rezept: Zitronen-Tiramisu

Lemon Curd
4 große Eigelb
4 große Eier
¼ Teelöffel Salz
1 ¼ Tassen Kristallzucker
2 Zitronen (abgeriebene Schale)
1 Tasse frisch gepresster Zitronensaft (von 2–3 Zitronen)
½ Tasse Butter
Optional: fertige Lemon Curd

  1. Für das Lemon Curd Eigelbe, ganze Eier, Salz, Zucker, Zitronenschale und Zitronensaft gut verrühren. Bei mittlerer Hitze erhitzen, ständig rühren und eindicken lassen
  2. Durch ein feines Sieb in eine hitzebeständige Schüssel abseihen (kein Metall). Butter hinzufügen und eine Minute stehen lassen, bis die Butter geschmolzen ist
  3. Durchrühren, mit Backpapier abdecken und kaltstellen

Zitronensirup
½ Tasse Wasser
¼ Tasse Kristallzucker
1 Zitrone (geschält und ausgepresst)
Optional: 1 Zweig Basilikum
Optional: ¼ Tasse Limoncello

  1. Für den Zitronensirup Wasser, Zucker, Zitronensaft, Zitronenschalen und Basilikum in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen und abkühlen lassen
  2. Zitronenschalen abseihen und den Sirup beiseitestellen. Wenn Limoncello verwendet wird, jetzt hinzufügen

Füllung
1 ½ Tassen Obers
1 ½ Tassen Lemon Curd (ungefähr die Hälfte der vorbereiteten Menge)
500 g Mascarpone
2 Packungen Biskotten

  1. Für die Füllung das kalte Obers steif schlagen
  2. In einer großen Schüssel die Hälfte des gekühlten Curds (den Rest im Kühlschrank aufbewahren), die Mascarpone und das Schlagobers vorsichtig vermischen
  3. Biskotten einzeln kurz in den Sirup tauchen und in eine Auflaufform schichten, dann Mascarpone-Masse darauf verteilen. Und mit einer neuen Schicht beginnen etc.
  4. Tiramisu abdecken und über Nacht kaltstellen
  5. Vor dem Servieren den restlichen Zitronen-Curd darauf verteilen und bis zum Rand glatt streichen
  6. Mit Zitronenscheiben dekorieren

Haubenkoch Harald Riedl, dessen Leidenschaft der mediterranen-französischen Küche gehört, überrascht das neu entfachte Interesse an fruchtig-spritzigen Arrangements nicht: "Zitronen sind aus der südlichen Küche nicht wegzudenken. Wenn das Wetter wärmer wird, essen wir gerne leichter. Zitronen tun uns gut und helfen dabei, leichter zu verdauen."

Zu seinen Klassikern zählt eine saftige Zitronentarte: "Diese kommt ohne Zitronensaft aus – hier geben allein die Zitronenzesten die Würze. Die Füllung gelingt mit Eigelb oder wie beim trendigen Zitronen-Tiramisu mit Mascarpone."

Bei all diesen Rezepten vermählen sich mollige und fruchtige Nuancen – auch beim legendären Pastagericht "Spaghetti al Limone", wie Riedl erklärt. "Ein schnelles Sommergericht, das allen schmeckt: Hier sorgt die Stärke im Nudelwasser, das mit Olivenöl, Zitronensaft, Zitronenzesten und Parmesan vermengt wird, für eine sämige Konsistenz der Sauce."

Rezept: Spaghetti al Limone von Haubenkoch Harald Riedl

200 g Spaghetti
2 Bio-Zitronen

40 g Parmesan
1 Prise Salz
Kalt gepresstes Olivenöl
Basilikumblätter

  1. Zitrone waschen und die Schale mit einer feinen Reibe abreiben. Nur den gelben Teil verwenden
  2. Danach die Zitrone halbieren und auspressen. Den Zitronensaft etwas salzen und mit der doppelten Menge Olivenöl vermischen
  3. Den Parmesan reiben und diesen mit der Zitronensaft-Öl-Mischung vermischen
  4. Spaghetti al dente kochen. Dann mit einer Zange herausnehmen – die Spaghetti dürfen tropfnass sein. Ein bisschen Kochwasser abschöpfen und zur Zitronensaft-Öl-Mischung hinzufügen: Die im Nudelwasser enthaltene Stärke bindet und ist entscheidend für die Konsistenz der Sauce
  5. Die Spaghetti mit der Sauce gut durchmischen
  6. Die Spaghetti auf einem Teller anrichten und nach Belieben mit ganzen oder gehackten Basilikumblättern sowie noch etwas Parmesan garnieren

Limoncello-Spritz statt Aperol-Spritzer

Limoncello-Spritz

©Getty Images/iStockphoto/Anna Puzatykh/iStockphoto

Auch auf den Getränkekarten bleibt der Trend nicht unbemerkt – die Zitronenaromen lösen die Bitterorange ab: Statt Aperol-Spritzer trinkt man Limoncello-Spritz. Für den Sommerhit werden Zitronenlikör, Prosecco und Sodawasser gemischt.

Rezept: Limoncello-Spritz

2 cl Limoncello
50 ml Prosecco
50 ml Sodawasser
Eiswürfel
Zitrone und/oder Rosmarin

  1.  Ein Glas nach Belieben mit Eiswürfeln befüllen
  2.  2 cl Limoncello hinzufügen
  3.  Mit Prosecco und Soda aufgießen, gut verrühren
  4.  Mit einer Zitronenscheibe und Rosmarin dekorieren

Seinen Ursprung hat Limoncello in der süditalienischen Region Kampanien – gleich drei Ortschaften, nämlich Amalfi, Sorrent sowie die Insel Capri – streiten sich um die Erfindung: Hier befinden sich die bekanntesten Anbaugebiete für Zitronen. Nach dem caffè trinken die Süditaliener den knallgelben, milchigen Likör in gekühlten Gläsern als Digestif.

Übrigens fand ein Wissenschafter der Technischen Universität Berlin im Jahr 2019 heraus, warum der Zitronenlikör milchig erscheint: Der Grund ist die Streuung von Licht an den winzigen Zitronenöl-Tröpfchen. Diese physikalische Eigenschaft hat auch direkten Einfluss auf den frischen Geschmack.

Anita Kattinger

Über Anita Kattinger

Leidenschaftliche Esserin. Mittelmäßige Köchin. Biertrinkerin und Flexitarierin. Braucht Schokolade, gute Bücher und die Stadt zum Überleben. Versucht die Welt zu verbessern, zuerst als Innenpolitik-Redakteurin, jetzt im Genuss-Ressort.

Kommentare