Heinz Hanners Handschrift beim Heurigen auf Haubenniveau in Linz
In Niederösterreich war Heinz Hanner mit Hauben und Sternen geschmückt. Seine Handschrift ist jetzt im LeBüsch zu schmecken.
Heurigen auf Haubenniveau, Haute Cuisine in der Buschenschank. Oder sollte man Büschenschank schreiben?
Im LeBüsch am Graben in Linz ist ausg’steckt, das zeigt der Buschen, der über dem Eingang hängt.
Drinnen im Stadtheurigen ist es gar nicht rustikal, im Gegenteil. Das ehemalige Wirtshaus ist nicht wiederzuerkennen. Zu erkennen ist aber die Handschrift des Patrons.
Dieser Patron in ein großer Name in der österreichischen Küche, ein mit Hauben und Sternen ausgezeichneter Starkoch.
Heinz Hanner, in Mayerling in Niederösterreich mit Michelin-Sternen und Gault Millau Hauben ausgezeichneter Gastronom, hat hier Hand angelegt.
Moderne Holzvertäfelungen, die große gemütliche Bar mit einer modernen Art von Gaststube, im hinteren Teil das Heurigenrestaurant. Edles Holz an den Wänden, elegante Bezüge auf den Bänken, die modern mit dezenten rustikalen Motiven spielen.
Das Essen
Als Gedeck gibt es würzigen Speck, die Heurigenkarte ist unterteilt in „Regional“ und „Gourmet“. Die Entscheidung bei der Vorspeise fällt auf Letzteres.
Glücksklee, getrüffelter Frischkäse, Apfel & Jakobsmuschel Ceviche (12,90 Euro). Und da ist Hanners Handschrift zu schmecken. Weicher Frischkäse mit einer feinen Trüffelnote, die Jakobsmuschel darunter vervollständigt das Geschmackserlebnis.
Die Hauptspeise kommt vom regionalen Teil der Speisekarte. Es gibt Strudel-Törtchen mit Ricotta Ziegenfrischkäse und Salat (12 Euro), Kohlrabi gefüllt mit Couscous & Kokos, Kräuter-Creme-Blanc (9,90), Zitronen-Backhenderl (15,90) oder Strohschwein Knusper-Bratl mit traditionellem Stöcklkraut und kleinen Serviettenknödeln (14,90).
Letzteres kommt auf den Tisch und überzeugt, wie schon die Vorspeise. Optisch und noch viel mehr geschmacklich – und es wird seinem Namen (Knusper-Bratl) mehr als gerecht. Und das Stöcklkraut, alleine auf einem Teller angerichtet, gäbe ein außergewöhnlich gutes vegetarisches Gericht ab.
Für französischen Käse (7 Sorten um 18,90) und Schokoladensoufflee mit Glühweinsabayon & Zimteis (9,90) war diesmal kein Platz mehr, alleine dafür lohnt es sich, wiederzukommen.
Weinkarte gibt es nicht, dafür einen begehbaren Weinkeller, wo es große und gute Weine aus aller Welt zu holen gibt (zum Mitnehmen zum günstigen Shop-Preis).
Wer Knusper-Bratl und Backhendl isst, tut im LeBüsch übrigens nicht nur sich etwas Gutes: Ein Euro pro verkaufter Portion geht an das SOS-Kinderdorf.
Derzeit ist der Stadtheurige am Graben 24 Dienstag bis Samstag, ab 17 Uhr geöffnet. Mittags steht aber am Plan, sobald ausreichend Personal zur Verfügung steht.
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