Meghan Markle bis Giselle Bündchen kochen: Top oder Flop?
Vom Rampenlicht in die Küche: Supermodel Gisele Bündchen veröffentlicht ein Kochbuch, Herzogin Meghan steht für Netflix am Herd.
Die Zeiten ändern sich: Wer als Promi etwas auf sich hält, stöckelt nicht über Laufstege oder steht im Rampenlicht - sondern stellt sich an den Herd. Zumindest in den Hochglanz-Kochbüchern, in denen sich die Schönen und Berühmten dieser Welt in die Niederungen des Alltags begeben. Auch sie müssen essen, und das durchaus gesund und nachhaltig. Keine Rede mehr von kaloriensparender "Ernährung" aus Kaffee, Zigaretten (oder in Saft getränkten Wattebäuschen, die den Magen füllen sollen).
Die jüngsten Beispiele in dieser immer länger werdenden Reihe: Gisele Bündchen, deren Kochbuch "Nourish" am Samstag (4.1.2025) erscheint. Und Meghan, einst Markle, die diese Woche via Instagram erste Einblicke in ihre lange angekündigte Netflix-Serie "With Love, Meghan" gibt. Unter anderem bäckt sie einen Kuchen und Focaccia.
Essen wie ein Star?
Die - vermeintliche - Preisgabe privater Details folgt wenig überraschend einer genau durchgeplanten Inszenierung. Und ist nicht neu: 2013 veröffentlichte die Schauspielerin Gwyneth Paltrow ihr erstes Kochbuch. Das brachte vermutlich auch ihren damals entstehenden Onlineshop Goop für gesunde Lifestyleprodukte ins Rampenlicht und kurbelte ihre gerade ruhiger verlaufende Schauspielkarriere an. Und Pamela Anderson überraschte nach ihren privaten Eskapaden mit ihrem Kochbuch "I Love You: Recipes from the heart".
Aussehen als Verkaufsargument
Dass Mode und Essen nur auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, postulierte bereits die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor einigen Jahren. Was Gisele Bündchen betrifft: Sie vermittelte schon vor ihrem Kochbuch ihr besonderes Lebensgefühl. Die Vogue machte sie 2013 etwa zur "Vorzeigefrau eines neuen Schönheitsideals". Frei nach dem Motto: Ein gesunder Körper und Geist macht schön. Vom Laufsteg hat sich das inzwischen 44-jährige Supermodel ebenso zurückgezogen, wie andere Modelkolleginnen. Ihre Ernährungstipps dürften dennoch viele interessieren.
Schlicht und einfach lasse sich ihr Stil beschreiben, betont das einstige Supermodel im Buch. Und erzählt auch, dass es ein langer Weg gewesen sei. Erst Ausgelaugtheit und Panikattacken in ihrer frühen Modelzeit hätten sie zum Umdenken gebracht. "Eine richtige Mahlzeit gab es allenfalls spät in der Nacht, sie bestand meist aus Junkfood oder meinen heißgeliebten Pommes. Um runterzukommen, trank ich Rotwein."
Das Ausprobieren verschiedenster Ernährungsformen habe sie mit der Zeit "gelehrt, dass ich flexibel sein und auf meinen Körper hören muss." Heute ernährt sie sich zu 80 Prozent mit pflanzlichen Lebensmitteln, ganz auf Fleisch könne sie aber nicht verzichten.
Essen wie Giselle: Ahoi Avocado
Das heißt im Fall von Gisele Bündchen: Viele Smoothies, viele selbst gemachte Pflanzendrinks, Salate, Ofengemüse und Suppen. Man merkt, die Autorin ist von ihrem Heimatland Brasilien geprägt. Avocados zum Beispiel gibt es als Salat (mit Palmherzen), als süße Mousse (mit Limetten) oder mit Steak. Eher unbekannt dürfte Mitteleuropäern die Barunuss sein, eine proteinreiche Hülsenfrucht, über die das Model als "Superfood" schwärmt.
Häme für Meghan
Auch wenn Bündchen seit vielen Jahren Köche und Köchinnen beschäftigt, die sie und ihre Familie versorgen - die Häme, mit der Herzogin Meghan dieser Tage umgehen muss, bleibt dem Supermodel vermutlich erspart.
Meghan mietete für ihr Instagram-Video mit dem sie ihre neue Netflix-Serie bewirbt nämlich nicht nur eine Villa um 6 Millionen Euro, berichtete die Daily Mail. Die Küche ist auch noch mit einem sündteuren Herd um 18.000 Euro und Pfannen für über 700 Euro ausgestattet. Abgehoben und realitätsfern, kritisierten das manche in den Kommentaren.
Sie will persönliche "Tipps und Tricks" mit ihren Zuschauern teilen, um aus "etwas Gewöhnlichem etwas Besonderem" zu machen, verspricht Prinz Harrys Ehefrau. Vielleicht ist damit der Victoria Sponge Cake, von dem Meghan im Video ein Stück abschneidet, damit gemeint. Die klassisch-einfache, britische Biskuittorte, wird normalerweise nur mit einer Schicht Buttercreme gefüllt und mit Erdbeeren dekoriert. Bei Meghan sind es immerhin zwei Schichten Buttercreme. Und Himbeeren.
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