Freizeit testet: Schmeckt das vegane Schnitzel wirklich wie Schwein?

Seit wenigen Wochen bietet Spar ein veganes Schnitzel an: Kann ein Teig aus Erbsenprotein, Wasser und Öl nach Schweinefleisch schmecken?

Kurz nachdem das fleischlose Schnitzel vom Kellner mit einem breiten Grinsen serviert wird, meldet die Statistik Austria, dass die Österreicher vergangenes Jahr weniger Appetit auf Schweinefleisch hatten. Klingt nach einem Frevel im Land des Schweinsbratens, der Würstel und Schnitzel.

Das Schweizer Start-up Planted produziert fleischlose Alternativen aus Pflanzenproteinen und hat sich aktuell 73 Millionen Euro an Finanzierung gesichert. Man kennt die Produkte vom Lebensmittelhändler Spar – an die hundert Gastronomen, darunter auch prominente Restaurants wie Schnitzelkönig Figlmüller, servieren bereits Pulled Pork oder eben auch das Schnitzel ohne Schwein.

Der KURIER wollte aber wissen, wie das Ersatzprodukt aus Erbsenprotein, Wasser und Öl schmeckt und ob es an den saftigen, herzhaften Geschmack von Schwein herankommt.

©Anita Kattinger

Drei Redakteurinnen wagten den Test beim Mittagessen: "Beim Anschneiden kracht die goldgelbe Panade – zum Vorschein kommt eine hellbraune Schicht, die Fleischfasern ähneln. Die vegane Alternative erinnert optisch nicht an ein frisch herausgebackenes Schweinsschnitzel, sondern wegen Form und Panade an ein Fertigprodukt", fasst Anita Kattinger den ersten Eindruck zusammen.

"Die Konsistenz ist dem Original überraschend ähnlich. Nützt aber nichts, wenn der Mais-Geschmack der Panade jedes andere Geschmackserlebnis übertüncht", merkt Maria Zelenko an. Damit die Panade ohne tierische Produkte bindet, braucht es nämlich Ei-Ersatz und Cornflakes. Das weckt Assoziationen mit Geflügel – wenn überhaupt.

Elisabeth Kröpfl: "Konsistenz und Struktur kommen Fleisch sehr nahe. Geschmacklich ist die vegane Variante eher fad. Im Vergleich zum Original liegt das pflanzliche Schnitzel dafür weniger schwer im Magen."

Kommentare