pouring rose champaign into a glass

Prosecco: Zwischen Massenprodukt und handwerklicher Qualität

Seit 2010 darf Prosecco nur mehr aus klar abgegrenzten Anbaugebieten in Venetien und Friuli Venezia kommen.

So beliebt Prosecco gemeinhin ist, so punziert ist er unter Weinkennern. Der italienische Sprudel wird meist zum Spottpreis verkauft und erfüllt dennoch seinen Zweck: Er blubbert, schmeckt fruchtig und beschwingt. Dass es sich dabei nicht immer um beste Qualität handelt, liegt auf der Hand.

Günstig angeboten bedeutet zwangsweise günstig produziert. Während bei Prosecco Spumante die Zweitgärung zumindest noch im Tank erfolgen muss, um die gewünschten Bläschen zu erzeugen, darf bei Prosecco Frizzante die Kohlensäure auch künstlich zugefügt werden. Der landet zumeist in den Supermarktregalen und in der Gastronomie. Als Zutat von omnipräsenten Spritzgetränken ist die Qualität des Prosecco ohnehin redundant.
 

Dennoch gibt es auch Prosecco für verwöhnte Gaumen. Dabei erfolgt die Zweitgärung wie bei Champagner in der Flasche nach traditioneller Methode – mitunter auch als Rifermentato, wo danach nicht wie üblich degorgiert wird. Die im Schaumwein restliche Hefe wird belassen und auch nicht mit einer Dosage aufgepeppt. Davide Spillare etwa, einer der großen Winzer des Veneto, arbeitet nach dieser Methode. Auswüchse wie Dosen-Prosecco wurden hingegen abgestellt, die Vorgaben ein wenig verschärft. Seit 2010 darf Prosecco nur mehr aus klar abgegrenzten Anbaugebieten in Venetien und Friuli Venezia kommen und muss zu 85 Prozent aus der lokalen Rebsorte Glera bestehen. Zugleich wurde das Kerngebiet um Valdobbiadene und Conegliano zum DOCG erhoben. Minderwertigen Prosecco gibt es freilich immer noch.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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