Das Ende der Fastenzeit: Verzicht und Genuss

Das Ende der Fastenzeit steht bevor! Und weil man gute Feste nie mit schlechtem Wein begehen soll, möge man nur zum Besten greifen.

Mit Ostern hat das Leiden ein Ende. Zumindest für jene, die sich seit Aschermittwoch kasteiten und keiner Versuchung erlagen. Ob der Verzicht auf Wein während der Fastenzeit obligat ist, scheint eine Frage der Auslegung zu sein. Tatsache ist, dass eine Zeit ohne Alkohol dem Körper keinen gröberen Schaden zufügt. Ob die Seele ob des Entzugs frohlockt, ist eine andere Geschichte. Vermutlich wird  oft nur deswegen so rigid Buße geleistet, weil man  davor chronisch über die Stränge schlug. Wie dem auch sei – jetzt braucht es Sprudel, um das Ende der Fastenzeit zu begießen oder einfach nur, um Ostern zu feiern.

Das Fest des Frühlings, der Auferstehung der Natur, der Schokohasen und der bunten Eier. Und weil man gute Feste nie mit schlechtem Wein begehen soll, möge man nur zum Besten greifen: Kein Sparefroh-Prosecco und kein Billigsdorfer-Frizzante, sondern erstklassiger Schaum- oder Perlwein. Es darf, aber muss nicht, Champagner sein, gerne auch ein Crémant aus dem Jura, ein Ancestrale aus dem Veneto oder ein Winzersekt aus Österreich etwa. Auch wenn das immer noch nicht alle Gastronomen wahrhaben wollen, hierzulande wird mitunter richtig guter Sprudel gemacht. Galt einst das Kamptal als Epizentrum des schäumenden Weins, bekommt man inzwischen aus jedem Anbaugebiet feinsten Stoff. Auf unnötigen Zierrat wird zunehmend verzichtet. Heute wird gerne Zero Dosage geschäumt, also ohne Zuckerguss – pur und unverstellt. Genussvoller Verzicht, sozusagen. 

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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