Wein

Flaschenpost: Paradies der Tiere

Auch andere Tiere werden zunehmend als Weingartenarbeiter eingesetzt: Schafe, Hühner, Enten und sogar Schweine.

Zugegeben, ein schwerer Kaltblutgaul, der kraftvoll den Boden in den Weingärten pflügt, mag an tranige Blut- und Boden-Ästhetik erinnern, an eine verklärte bäuerliche Idylle, die so nie existierte. Und doch hat so ein Gespann meist wenig mit Sozialromantik, sondern vielmehr mit ganz pragmatischen und ökologischen Überlegungen zu tun. Die Arbeit mit Pferd ist nun mal unbestritten umweltbewusster als die Fahrt mit dem Traktor. Freilich soll es auch Winzer geben, die just für einen geplanten Fototermin eine heile Welt wie dazumal inszenieren, weil sich Tiere und Natur nun einmal gut machen auf der Website.

Vor allem Kunden aus dem urbanen Raum blenden gerne einmal die oft hoch technologische Landwirtschaft zugunsten einer weichgezeichneten Vergangenheit aus. Tatsächlich verhält es sich aber so, dass selbst ein Koloss von einem Kaltblutpferd den Boden weit weniger verdichtet als ein Traktor. Lockerer Boden ist vitaler und kann Wasser besser speichern – das kommt der Rebe und letztlich auch dem Wein zugute.

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Die Arbeit mit dem Pferd will gelernt sein, man kann sich die Tiere samt Begleitperson aber auch mieten. Winzer, die selber die Tiere führen, berichten aber von einer äußerst entschleunigenden Wirkung. Auch andere Tiere werden zunehmend als Weingartenarbeiter eingesetzt: Schafe, Hühner, Enten und sogar Schweine. Sie erledigen Mäharbeiten, entsorgen Schädlinge oder lockern den Boden auf – in jedem Fall düngen sie auf ganz natürliche Weise. Und ja, sie sind auch nett anzusehen.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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