Flaschenpost: Der Geschmack des Frühlings
Ein Sinnesrausch der Natur, den man feiern sollte. Am besten mit Pét Nat, dem natürlichsten Sprudel seit es Bläschen gibt.
Nicht selten sind die einfachen Dinge die schönsten: Der Frühling etwa. Er bedarf keines Fotoshops, keiner KI, keiner PR-Kampagne und keiner Erzählung. Jedes Jahr überwältigt er mit seiner Kraft und Zartheit, mit Fantasie, mit unglaublichen Farben und Düften.
Ein Sinnesrausch der Natur, den man feiern sollte. Am besten mit Pét Nat, dem natürlichsten Sprudel seit es Bläschen gibt: Pétillant Naturel ist die älteste Methode der Schaum- oder Perlwein Erzeugung – man trank ihn, bevor man die Champagner-Methode, also die zweite Gärung in der Flasche, entdeckte.
Seit einigen Jahren feiert sie weltweit eine Renaissance – bei Natural-Wein-Freunden ob seines unverfälschten Geschmacks beliebt, Natural Skeptikern hingegen ist sie ein Gräuel. Dabei wird der noch gärende Wein in die Flasche gefüllt, wo er, mit einem Kronkorken verschlossen, ohne jegliche Zugaben, zu Ende gärt.
Klingt einfach, ist aber im Detail ein Hund. In Frankreich und Italien, wo die Ancestral-Methode ihren Ursprung hat, gehört Pét Nat inzwischen zum Standard-Repertoire, dabei wird sie nach anfänglichem Hype gern als Sprudel zweiter Klasse abgetan. Freilich gibt es Nieten, aber im Laufe der Jahre haben sich in dem Fach wahre Meister entwickelt. Das Projekt Fuchs und Hase etwa, Pitt Nat, Oh When the Saints, Kalkspitz, Ancestral von Claus Preisinger oder Pet Nat von Fred Loimer …
Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
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