Ein Besuch beim Heurigen oder im Schanigarten: Ausflugswütig

Bei Schönwetter treibt es die Menschen nach draußen. Ob Heuriger, Buschenschank oder Gastgarten: das Achterl scheint hier besser zu schmecken.

Auch wenn sich dieser Frühling in puncto Schönwetter knausrig gibt – der Mensch will raus in die Natur oder zumindest in den Gastgarten. Den gemeinen Weintrinker zieht es um diese Jahreszeit zum Heurigen oder in die Buschenschank, denn in jedem noch so zubetonierten Innenhof scheint das Achterl besser zu schmecken als daheim. Dabei stößt man auf zweierlei Spezies trinkfreudiger Ausflügler: Die einen sind nicht um die Burg außer Haus zu bringen, wenn nicht Trubel und dicht gedrängte Geselligkeit zu erwarten sind. Den anderen steigen schon beim Anblick gut besuchter Gastgärten die Grausbirnen auf. Erstere fiebern  auf volksbelustigende Events wie Weinfrühlinge oder Kellergassenfeste hin – für Junge und Junggebliebene gerne auch in der Lounge-Variante, während sich soziophobe Trinker bei Rushhour lieber mit einem Picknickkorb in die Weinberge verziehen oder bisher völlig unbekannte Weindestinationen erkunden. 
 

Wer sich hingegen einbildet, an einem sonnigen Sonntag etwa den weltbekannten Weinort Dürnstein aufzusuchen, darf damit rechnen, von  Freizeitradlern niedergemäht zu werden oder sich mit Horden von selfiewütigen Influencern um den hottesten Hotspot zu streiten. Auch wenn das Wachauer Aushängeschild bizarr schön ist. Und da kein Winzer eine Freude mit unangemeldeten Sonntagskostern hat, bleibt nur der Heurige. Am besten am rechten, dem etwas weniger spektakulären Ufer der Donau. Von dort sieht man Orte wie Dürnstein perfekt. 
 

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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