
Marille oder Dubai-Style? Welche Faschingskrapfen am beliebtesten sind
Im Fasching ist noch immer die Hochsaison für Krapfen. Trends verändern immer wieder das Angebot.
Es gibt wohl kaum etwas, das den Fasching kulinarisch besser darstellt als ein Krapfen. "Viele Menschen verknüpfen ihn damit, mit einer Zeit des Feierns und des Genusses vor dem Fasten", erklärt Catrin Bartos von der Bäckereikette "Der Mann" die Liebe zum süßen Germteiggebäck. Dazu kommt die besondere Flaumigkeit des Teiges, "das findet man eben nur beim Krapfen", sagt auch Stefanie Felber vom gleichnamigen Betrieb.
Sowie Kindheitserinnerungen, die schon beim ersten Biss aufkommen. Das sei ein wesentliches Kriterium für die nie endende Beliebtheit des Krapfens, findet Tina Schretter von "Ankerbrot". "Wir sind fast alle mit den beliebten Faschingskrapfen aufgewachsen. Wir haben sie als Nachspeise gegessen, bei der Familienjause oder beim Kinderfasching."
Zwei Drittel mehr Krapfen sind im Fasching üblich
Auch wenn diese Besonderheit der relativ kurzen saisonalen Verfügbarkeit vielerorts einem Ganzjahresangebot gewichen ist: Die närrische Zeit ist zweifelsfrei noch immer die Hochsaison, in der in den Bäckereien die meisten Krapfen über die Theke gehen. "Wir produzieren und verkaufen in dieser Zeit deutlich mehr als sonst im Jahr", sagt Stefanie Felber.
In den Mann-Filialen ist zwischen 11. November und Faschingsdienstag zudem das Angebot an Spezialkrapfen erhöht, "in der Saison auf sieben Sorten", sagt Catrin Bartos. Im Rest des Jahres habe man ständig drei verschiedene Sorten im Sortiment.
Interessanterweise steht der klassische Marillenkrapfen in der Käufergunst noch immer ganz oben, wie es aus den Bäckereien heißt. In den Anker-Filialen entfallen beispielsweise zwei Drittel der verkauften Menge auf Marillenkrapfen. Dabei hat er längst Zuwachs bekommen, der ebenso sein Publikum findet. Vor 30 Jahren kam etwa die mit Vanillepudding oder -creme gefüllte Variante in die Läden, dann folgten Nougat und Schokolade. Und vielerorts wechselnde Varianten.
Saisonale Tradition bleibt aufrecht
Andere wiederum bleiben der saisonalen Tradition treu, sogar Großbäcker Anker. Marillenkrapfen führe man immer im Sortiment, Vanille- und Nougatkrapfen sowie eine vegane Variante werden nur bis zum Beginn der Fastenzeit verkauft. "Unsere Kunden freuen sich seit vielen Jahren genau auf dieses Angebot und damit auf die Faschingszeit", betont Tina Schrettner.
In der Kurkonditorei Oberlaa wiederum geht es doppelt traditionell zu. "Wir produzieren seit vielen Jahren ausschließlich Krapfen mit Marille und Vanille; und zwar bis einschließlich Aschermittwoch", erklärt Christian Haury die Firmenstrategie. Das Sortiment richtet sich bei den meisten Anbietern nach den Kundenwünschen – und im Falle neuer Sorten nach Trends. Bei Felber erinnert man augenzwinkernd an ihre "Bürgermeister"- und "Booster-Krapfen", die während der Corona-Zeit entstanden. Das Ziel neuer Sorten sei "eine gute Balance zwischen neuen Ideen und bewährten Klassikern".
Dubai-Trend wurde aufgegriffen
Der Hype um die "Dubai-Schokolade" regte auch in den Backstuben die Kreativität an. Felber führt heuer erstmals einen Pistazien-Krapfen, gefüllt mit Pistaziencreme. Beim "Mann" fällt der „Dubai-Krapfen“ etwas üppiger aus: Er ist der Trend-Schokolade nachempfunden, mit Pistaziencreme und knusprig gebackenen feinen Teigfäden – Engelshaar genannt – sowie mit einer Schokoschicht überzogen. Obwohl man in Sachen Krapfen durchaus kreativ ist (von Schneeball bis Mozart und Marshmallow) sei dies sicherlich der ungewöhnlichste. "Wir hatten noch nie einen Krapfen mit Engelshaar", sagt Sprecherin Bartos.
Kommentare