Gewürz, Gericht, Rezept: Die wunderbare Welt der Currys
Currys sind aromatische Gerichte, das gleichnamige gelbliche Pulver kennt man in Indien nicht. Deren vielfältige Gewürzmischungen heißen Masala.
Mollig. Und nährend: Currys sind aus der Herbst-Winter-Wohlfühlküche nicht wegzudenken. Aber was genau ist Curry? Ein Gericht? Eine Gewürzmischung? Beides.
Fragen wir den Inder, wird er dazu wenig zu sagen haben – zumindest das gelbe Fertiggewürz namens "Currypulver" betreffend. Das ist nämlich eine Erfindung britischer Kolonialisten aus dem 18. Jahrhundert. Angetan von den aromatischen Gerichten der indischen Küche, wollten sie sie in ihre Heimat exportieren – und entwickelten das Gewürz-Imitat als vereinfachte Version komplexer indischer Masalas für den westlichen Markt.
Masala heißen die Kombinationen unterschiedlich gemahlener oder ganzer Gewürze, die indischen Gerichten ihre Charakteristik verleihen. Oft ein Familiengeheimnis, meist frisch zubereitet und regional unterschiedlich. 30 Gewürze können in manchen solcher Mischungen sein – die häufigsten Zutaten sind Kurkuma, Chili, Kreuzkümmel, Senfkörner, Koriandersamen, Bockshornklee und schwarzer Pfeffer.
Currys waren bei den Briten bereits so früh beliebt, dass in London das erste Rezept dafür in die 1747 erschienene fünfte Auflage von "The Art of Cooking Made Plain and Easy" aufgenommen wurde. Eines der bekanntesten Kochbücher des 18. Jahrhunderts, verfasst von der englischen Köchin Hannah Glasse.
"Sogar Queen Victoria, die indische Diener beschäftigte, ließ Currys zu festlichen Anlässen servieren, allerdings unter französischem Namen wie 'Cailles aux pommes de terre à l’indienne', also: Wachtel-Erdäpfel-Curry", heißt es im Buch "Currys. Currys. Currys" von Madhur Jaffrey – die "Grande Dame" der indischen Küche.
Nach wie vor zelebriert man in Großbritannien die "National Curry Week", als Hommage an die Bedeutung der indisch-britischen Geschmacksfusion und die Einflüsse südasiatischer Einwanderer. Currygerichte sind aber nicht nur in Großbritannien oder Indien zu finden, sondern auch in Thailand, Sri Lanka, Malaysia, Pakistan, Japan.
Japanischer Curry ist milder, süßlicher, dickflüssiger – und wird gerne mit Udon-Nudeln serviert. In den Küchen Malaysias wird etwa "Curry Laksa" gekocht, als cremige Variante einer speziellen Nudelsuppe. Mit Kokosmilch und Zutaten wie Chilischoten, Galgant und Zitronengras. Dazu gibt’s Reisnudeln, Tofu, Fischbällchen, Huhn oder Garnelen, garniert mit frischem Koriander und Limetten.
Rezept: Veganes Melanzani-Masala
Vorbereitung: 30 min, Zubereitung: 20 min, Portionen: 3
Zutaten:
- 900 Gramm Melanzani
- 2 Knoblauchzehen
- 1 kleines Stück Ingwer
- 1 getrocknete Chilischote
- 2 EL Paprikapulver scharf
- 2 TL Cayennepfeffer
- 1 TL Meersalz
- 1 Messerspitze Muskatnuss
- TL Kurkuma
- TL Anis
- 1 TL Ceylon-Zimt
- TL gemahlener Kardamom
- TL gemahlener Kreuzkümmel
- 2 EL Kokosraspeln
- 2 EL gemahlene Mandeln
- 4 EL Tomatenmark
- 4 EL Erdnussöl
- etwas frischer Koriander
- 1 mittelgroße Zucchini
- 1 Zwiebel
- 800 ml Kokosmilch
- 400 g fertige Kichererbsen
- etwas Pfeffer
Zubereitung:
- Melanzani in Würfel schneiden, etwas Salz zugeben und ziehen lassen
- Knoblauch und Ingwer schälen und in kleine Stücke schneiden. Chilischote zerkleinern, alles in einer Schüssel vermengen
- Sämtliche Gewürze mit den Kokosraspeln, Mandeln sowie Tomatenmark und Erdnussöl verrühren, bis eine Art Paste entsteht
- Koriander waschen, die Blättchen abzupfen und hacken. Zur Paste geben und vermengen
- Zucchini und Zwiebel klein schneiden und kurz dünsten. Paste zugeben und kurz mitrösten.
- Mit Kokosmilch ablöschen. Nun die Kichererbsen zugeben und alles sanft köcheln lassen
- Wasser der Melanzaniwürfel abgießen und diese in einer separaten Pfanne anbraten, bis sie leicht anbräunen. Dann zu den übrigen Zutaten mischen
- Alles mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Korianderblättchen garnieren. Dazu passt Reis oder indisches Naan-Brot.
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