Wie viel Zeitgeist braucht ein Drink? Alte und neue Klassiker
In seiner dritten Lesson für die "freizeit"-Academy nimmt uns Kan Zuo mit auf eine Reise durch die Welt legendärer Cocktails. Und mixt uns auch einen modernen Klassiker.
Viele Drinks stehen beinahe ikonografisch für bestimmte Jahrzehnte, klassische Typen, einen ganz gewissen Spirit. Kan Zuo nimmt uns mit auf eine Reise von James Bond über den Big Lebowski zu den Mad Men und Jackie Brown.
Was auffällt: Früher war alles anders. Oder zumindest kräftiger. Man kann auch sagen: Ein Punch, wie er vor 100 Jahren noch gemacht wurde, hätte uns glatt ausgeknockt.
"Der Booze-Anteil, die Menge an hochprozentigem Alkohol, war wesentlich höher als heute", erklärt der Bar-Chef. Warum? Weil sie es vertragen haben vielleicht, wer weiß. In Zeiten, da schon vormittags gerne ein Bier gezwitschert wurde und dann eine Flasche Wein zum Mittagessen, mag das durchaus zutreffen.
Aber auch James Bonds extratrockener Martini hat es ordentlich in sich. Das ist mehr oder weniger Wodka (oder Gin) pur, mit einem Spritzer Wermut. Im Original wollte Mr. Bond einen Spritzer "Kina Lillet" statt Wermut, das war eine französische, chininhältige Limo, die es allerdings seit 1986 nicht mehr gibt. Seit 2011 anerkennt der Internationale Bartender-Verband übrigens auch einen Vesper-Martini an, der möglichst knapp am Original von 1953 (da erschien der erste Roman) angelehnt ist. Und von Kan Zuo erfahren wir auch die tragische Geschichte von Vesper Lynd, der einzigen Frau, die der toughe Geheimagent je wirklich geliebt hat. Und nach der dieser Cocktail benannt ist.
Manche Drinks aus Filmen und Serien, wurden über die Jahre derart ikonografisch, dass sie es an Berühmtheit durchaus mit den Hauptdarstellern aufnehmen können. Man denke nur an "Stars im Glas" wie den "White Russian" (Big Lebowski), "Old Fashioned" (Mad Men) oder den "Screwdriver" (Jackie Brown). Aber gibt es eigentlich keine modernen Klassiker?
"Doch", sagt Kan Zuo. Und mixt uns auch gleich einen. Ganz easy zum Nachmachen. Wie der heißt? Das erfährt man in der dritten Lesson des preisgekrönten Wiener Barkeepers.
Kommentare