Beste Chili-Sauce der Welt: Österreicher gewinnt Weltmeisterschaft
Bei den Scovie Awards, den Oscars der Chilis, stritten sich fast 1.000 Bewerber aus der ganzen Welt um den Titel. Gewonnen hat ein Österreicher.
Sie sind nichts für sanfte Gemüter: Chilis können einem ganz schön heiß machen und die Tränen in die Augen treiben. Dennoch sind sie in Form von Saucen als Würzmittel höchst beliebt. Und für manche Fans kann es nicht scharf genug sein.
Es ist daher wenig überraschend, dass die Suche nach der besten, schärsten, aromatischsten Chilisauce die Community auf Trab hält. Mit Interesse blickt man daher auch auf die alljährliche Kür zur besten Chilisauce der Welt. Und die kommt - zum fünften Mal in Folge - aus Klagenfurt.
965 Saucen, 49 Länder, 1 Sieger
Die Konkurrenz um den Titel bei den "Scovie Awards 2025" in Albuquerque in New Mexico war groß. 965 scharfe Saucen aus 49 Ländern wurden eingereicht.
Den Verkostern dürfte die aromatisch-fruchtige Mischung aus Marillen, Tomaten, Kärntner Chilis, etwas Knoblauch und Curry besonders geschmeckt haben. Tom Hlatky errang mit der "Spicy Curry Sauce" seiner Linie "Brennstoff Currylicious" in der Kategorie "Barbecue - World Beat" den ersten Platz. Hier geht's zu allen Siegern.
Außergewöhnlich: 5 Siege in Folge
Für Hlatky aus der Chilisaucen-Manufaktur "Tom's Hot Stuff" ist das der 5. Weltmeistertitel in Folge, jedes Mal mit einem anderen Produkt. Das ist sogar in Chilisaucen-Produzenten-Kreisen bemerkenswert. Dem Vernehmen nach gelang dies bisher niemandem vor ihm.
Am Stockerl in drei Kategorien
Bei den Scovie Awards 2025 gab es für den Chilisaucen-Weltmeister auch noch zwei weitere Spitzenplatzierungen: "Tom's Hot Stuff - Afterglow" erreichte in den Kategorien "All Natural-Hot" sowie "World Beat-XXX Hot" jeweils den zweiten Platz.
Diese ist übrigens die mit Abstand schärfste Sauce im Sortiment von Hlatky. Das liegt am 16 Prozent hohen Anteil der gefürchteten "Carolina Reaper"-Chili mit 2,4 Millionen Scoville. Die weiteren Zutaten sind Marille, Ananas, Mango sowie ein hochwertiger Essig und weitere Gewürze, die dieser Kreation trotz der intensiven Schärfe ein erstaunlich fruchtiges Aroma verleihen.
Chili-Saucen mit langer Tradition
Die scharfen Chili-Schoten werden in ihren Herkunftsländern (Nord- und Südamerika, Asien, Indien) seit Jahrhunderten als Würze genutzt, etwa von den Azteken.
Nach Europa gelangten sie erst im 15. und 16. Jahrhundert durch die Portugiesen. Die Vielfalt der mitunter kleinen Schoten aus der Familie der Paprika - von milden bis extrem scharfen Sorten - ist enorm. Mehrere tausend Vertreter gibt es, kulinarisch werden heute rund 35 genutzt.
Die bekanntesten Chili-Sorten kennen die meisten, ob sie gern scharf essen oder nicht:
- Jalapeño
- Tabasco
- Cayenne
- Habanero
Jalapeño zählt zu den milderen, Habanero zu den schärferen Sorten.
Das Geheimnis der Tabasco-Sauce
Apropos Tabasco - und damit zurück zu den Chilisaucen: Aus dieser Chili-Sorte wird nämlich auch eine der bekanntesten Chilisaucen hergestellt. Die beliebte, schlicht "Tabasco Sauce" genannte Mischung wird in ihrer klassischen Art seit 1868 in Louisiana produziert. Der genaue Prozess ist ein Firmengeheimnis. Bekannt ist aber, dass fein zerstoßene Chili mit Essig und Salz zu einem Sud verarbeitet und in Eichenfässern rund drei Jahre gelagert werden. Der Fermentationsprozess ist für den typischen Geschmack der Sauce verantwortlich.
Auch ihn anderen Ländern gibt es spezielle Saucen auf Chili-Basis, die zum Großteil industriell erzeugt werden, etwa die thailändische Sriracha-Sauce oder die nordafrikanische Harissa.
Doch im Grunde ist die Herstellung von Chilisaucen ist so vielfältig, wie es das Angebot an Sorten ist. Neben dem Fermentationsprozess ist auch das Kochen eine beliebte Methode. Dazu können Früchte und andere Gewürze beigesetzt werden. Das Tüfteln an neuen Geschmäckern und Schärfegraden ist für den frisch gebackenen Chilisaucen-Weltmeister Tom Hlatky auch das Spannende an seiner Arbeit. Und mit fruchtigen Marillen und würzigem Currygewürz hat er heuer den richtigen Riecher gehabt.
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