Champagner macht den January prickelnd statt dry
Was hilft gegen trübe Jänner? Sanft knallende Korken und erstklassiger sprudelnder Champagner.
Denjenigen, die noch Dry January haben, sei geraten, nicht weiterzulesen. Es könnte ihr Unterfangen auf perfide Weise unterminieren, geht es doch um Champagner, und prickelnden Weinen ist bekanntlich schwer zu widerstehen.
Zum Glück gibt es nun schmackhafte alkoholfreie Getränke – aber entalkoholisierte Weine zählen noch nicht dazu, leider.
Zurück zum Champagner: Es spricht sich langsam herum, dass noble Schaumweine nicht nur zu Silvester Sinn machen. Der Protagonist einer gehypten Netflix Serie formuliert es so: "Würde ich Champagner nur trinken, wenn es was zu feiern gibt, würd' ich nie welchen trinken."
Tatsächlich animieren weder die grauen, trüben Jännertage noch die Weltlage zum Feiern – da geht es eher ums Überleben. Und doch, gerade in öden Zeiten hilft oft nur, die Korken sanft knallen zu lassen.
Als besonders geeignet gegen schnödes Mausgrau erweist sich Blanc de Blancs. Schaumwein nur aus weißen Trauben, meist Chardonnay. Der beste kommt aus der Côte de Blancs, jener Region der Champagne, die die feinsten Kreideböden besitzt.
Der Bekannteste und wohl auch Teuerste ist von Krug: Der bezaubernde Clos de Mesnil, aus der gleichnamigen Monopollage, die nicht größer als ein Klostergarten ist.
Vor allem aber kleine Produzenten zeigen, wie erstklassiger Chardonnay Sprudel geht. Agrapart etwa, der Terroir Fetischist, Léclapart und Lassaigne. Wer es cremiger mag, dem sei Diebolt-Vallois oder Larmandier-Bernier ans Herz gelegt. Da leuchten die Sterne selbst bei Jännernebel.
Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.
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