Wohnen & Design

Küchenplanung leicht gemacht: So finden Sie die ideale Küchenform

Wer eine neue Küche plant, muss einiges beachten. Die wichtigste Entscheidung ist aber nicht die Farbe oder der Stil, sondern zuallererst die Küchenform. Ob einfache Küchenzeile, L-Form oder Kücheninsel – wir zeigen Ihnen, wie Sie den passenden Grundriss für Ihre Küche finden.

Wenn es um die Traumküche geht, hat jede:r andere Vorstellungen: Die einen bevorzugen eine Küche im Landhausstil, die anderen mögen’s lieber im modernen Industrial-Look und manche wollen gar eine ganz minimalistische Küche ohne jeglichen Schnickschnack. Bevor Sie sich bei der Küchenplanung allerdings mit dem Aussehen auseinandersetzen, gilt es, sich für eine Küchenform zu entscheiden. Wie viel Platz haben Sie zur Verfügung? Wie viel Stauraum benötigen Sie? Wo liegen die Strom-, Gas-, Wasser- und Abwasseranschlüsse? Diese Fragen sollten Sie sich im Vorhinein stellen und bei der Wahl des Grundrisses beachten. Wir stellen Ihnen hier fünf beliebte Küchenformen mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

1. Klein und kompakt: Die Küchenzeile

Eine Küchenzeile hat garantiert jede:r schon einmal gesehen, denn sie ist die klassischste Küchenform, die in absolut jeden Raum passt. Besonders gut eignet sie sich für kleine oder schmale Räume, da die Küchenzeile nicht viel Platz braucht. Das bedeutet aber auch, dass Sie die vorhandene Fläche optimal nutzen müssen, um so genügend Stauraum für Pfannen, Töpfe, Geschirr und Co. zu schaffen. So kann es sein, dass Sie eventuell auf auf das eine oder andere Einbaugerät verzichten müssen. Da Eckschränke bei dieser Küchenform nicht möglich sind, sind Oberschränke eine schöne Lösung für mehr Stauraum.

Passt auch in kleine Räume: die Küchenzeile. 

©Unsplash / Vincent Erhart

Vorteile

  • Für kleine oder schmale Räume gut geeignet
  • Aufgrund der kleinen Größe oft günstiger
  • Passt in jeden Raum

Nachteile

  • Wenig Stauraum
  • Keine Eckschränke möglich
  • Wenig Arbeitsfläche
  • Essplatz lässt sich nicht unterbringen
  • Oft haben nicht alle Küchengeräte Platz

2. Darfs ein bisserl mehr sein: Die zweizeilige Küche

Zweizeilige Küchen haben neben mehr Staufläche auch den Vorteil, dass das Kochen dank dem sogenannten „magischen Dreieck“ besonders effizient funktioniert. Damit gemeint ist ein imaginäres Dreieck zwischen Abwasch, Kühlschrank und Herd, wodurch die Arbeitswege in der Küche kürzer sind. Wichtig ist nur, mindestens 1,2 Meter zwischen den Küchenblöcken einzuplanen, damit Sie auch bei geöffneten Türen noch vorbeikommen. Zudem sollten Sie auf helle Küchenfarben wie etwa Beige, Weiß oder Creme-Töne setzen, um die Küche optisch größer wirken zu lassen.

Verläuft an zwei gegenüberliegenden Wänden: die zweizeilige Küche.

©Unsplash / Point 3D

Vorteile

  • Ebenfalls für kleine oder schmale Räume gut geeignet
  • Passt in jeden Raum
  • Effizientes Arbeiten dank magischem Dreieck besonders gut möglich

Nachteile

  • Keine Eckschränke möglich
  • Wenig Arbeitsfläche
  • Wenig Stauraum
  • Essplatz lässt sich nicht unterbringen

3. Das Allround-Talent Eck-Küche

Eine weitere beliebte Küchenform ist die Eck-Küche, auch L-Küche oder Winkelküche genannt. Diese Form ist nicht nur für kleine Küchen geeignet, sondern für fast jede Küche mit rechteckigem oder quadratischem Grundriss. Dabei liegen die Küchenblöcke entweder an zwei aneinandergrenzenden Wänden oder der kurze Schenkel der L-Form ragt in den Raum hinein und fungiert so als Raumteiler oder Theke. So fügt sich der Essplatz wunderbar in die Küche ein und es entsteht eine gemütliche Wohnküche. Dadurch, dass die Küche über eine Ecke des Raumes geht, bietet die Küche in L-Form zudem die Möglichkeit für Eckschränke, die Sie wahlweise mit einem integrierten drehbaren Karussell ausstatten können. Damit punktet die Eck-Küche mit einer Extraportion Stauraum, großen Arbeitsflächen und kurzen Arbeitswegen, da auch hier das magische Dreieck in der Küchenplanung berücksichtigt werden kann.

Bietet viel Stauraum dank Eckschränken: die Küche in L-Form. 

©Pexels / Anastasia Shuraeva

Vorteile

  • Eignet sich für fast jede Küche, auch bei Räumen mit mehreren Türen und Fenstern
  • Essplatz kann optimal integriert werden
  • Fügt sich auch in einem offenen Raum wunderbar ein
  • Kurze Wege
  • Viel Stauraum
  • Viel Arbeitsfläche

Nachteile

  • Schranklösungen, vor allem Eck-Korpus mit Drehkarussell oft teuer
  • Blick beim Kochen meistens an die Wand, nicht in den Raum

4. Groß, größer, U-Küche

Wenn Sie einen besonders großen Raum haben, können Sie sich den Traum einer Küche in U-Form verwirklichen. Diese besteht aus drei aneinander liegenden Küchenzeilen, erstreckt sich über zwei Ecken des Raumes und bietet damit jede Menge Platz für Küchengeräte und Geschirr sowie großzügige Arbeitsflächen. Durch ihre Größe kann die Küche in U-Form aber schnell sehr massiv wirken, daher empfiehlt es sich, maximal an zwei Seiten Hochschränke oder Hängeschränke anzubringen. Zudem sollten Sie bei der Küchenplanung auch hier wieder das magische Dreieck für kurze Arbeitswege beachten sowie mindestens zwei Meter Breite im Innenbereich der U-Form lassen. Nur dann können Sie die Schranktüren problemlos öffnen, ohne sich dabei an der gegenüberliegenden Küchenzeile zu stoßen.

Wenn ein Schenkel der U-Form als Küchen-Halbinsel gebaut wird, bietet sich eine tolle Möglichkeit für eine Theke. 

©Pexels / Curtis Adams

Tipp: Die U-Küche lässt sich sogar noch durch eine weitere Küchenzeile erweitern , die als Theke für ein schnelles Frühstück oder als Arbeitsfläche genutzt werden kann. Mit dieser Halbinsel spricht man von einer G-Form.

Vorteile

  • Viel Stauraum
  • Viel Arbeitsfläche
  • Lässt sich schön in den Wohnraum integrieren
  • Mehrere Personen können gleichzeitig kochen, ohne sich dabei zu stören
  • Effizientes Arbeiten dank kurzer Wege möglich
  • Theke mit Essplatz möglich

Nachteile

  • Nur für große Räume geeignet
  • Kann überladen wirken, wenn zu viele Hochschränke angebracht werden
  • Integration von Essplatz mit Esstisch nur bei offenem Grundriss integrierbar
  • Nicht geeignet für einen Raum mit mehreren Fenstern und Türen

5. Offen und groß: Die Wohnküche mit Kochinsel

Was gibt es schöneres, als Freunde oder Familie zum Abendessen einzuladen und sie zu bekochen? Wer über eine offene Küche verfügt, kann sich währenddessen wunderbar mit den Gästen unterhalten. Während Sie bei L- oder Eckküchen beim Kochen jedoch oft mit dem Rücken zu Ihren Gesprächspartner:innen stehen, hat eine offene Wohnküche mit Kochinsel diesen Nachteil nicht. Kochinseln sind das ideale Bindeglied zwischen Wohn- und Kochbereich und sorgen für eine offene Atmosphäre, wobei sie gleichzeitig als Raumtrenner fungieren. Damit Sie Ihre Kochinsel aber auch zum Kochen verwenden können – und nicht nur als Arbeitsfläche – müssen die Anschlüsse für Herd, Dunstabzugshaube, Wasser und Co schon beim Bau berücksichtigt werden. Merken Sie sich außerdem, dass der Raum mindestens 15 Quadratmeter groß sein sollte, damit Sie genügend Mindestabstand zwischen den Küchenblöcken haben.

Optimal, wenn die ganze Familie miteinander kocht: die offene Wohnküche. 

©Pexels / August de Richelieu

Der Aufwand macht aber nicht nur wegen der offenen Kommunikationswege durchaus Sinn: Bei einer Wohnküche mit Kochinsel profitieren Sie zudem vom absoluten Maximum an Stau- und Arbeitsfläche. Wenn Sie eine große Kochinsel planen, können Sie überdies sogar noch Barhocker an der Seite aufstellen und so jederzeit einen schnellen Kaffee oder Drink mit Freunden oder eine schnelle Mahlzeit zwischendurch genießen. Zwei kleine Nachteile hat die Wohnküche jedoch: Wenn viel herumsteht, wirkt sie schnell chaotisch und unordentlich. Setzen Sie daher auf intelligente Stauraumlösungen, um das Maximum aus der verfügbaren Fläche herauszuholen. Zudem verbreiten sich durch die Offenheit Gerüche schnell im gesamten Wohnraum. Hier lohnt sich daher die Investition in eine leistungsfähige Dunstabzugshaube.

Der Traum vieler Hobbyköch:innen: eine Küche mit Kücheninsel. 

©Pexels / Saviesa Home

Vorteile

  • Optimal, wenn mehrere Personen miteinander kochen
  • Sorgt für eine offene Atmosphäre
  • Kann mit anderen Küchenformen kombiniert werden (außer G-Form)
  • Optimal bei offenen Räumen
  • Große Arbeitsfläche
  • Viel Stauraum

Nachteile

  • In kleinen Küchen nicht umsetzbar
  • Wirkt schnell chaotisch und unaufgeräumt
  • Gerüche verteilen sich schnell im Wohnbereich
  • Stromanschluss, Dunstabzug oder Abwasseranschluss (falls die Kücheninsel nicht nur als Arbeitsfläche genutzt wird) bedeuten zusätzlichen Aufwand
  • Eine leistungsfähige Dunstabzugshaube, um die Geruchsbildung zu vermeiden, ist oft teuer
Rebecca Chromy-Kiss

Über Rebecca Chromy-Kiss

Kommentare