Staunen garantiert: Eine Zeitreise durch Niedersachsen

Was haben ein sagenhafter Rattenfänger, barocke Gartenkunst, UNESCO-Schätze und Fachwerkhäuser gemeinsam? Sie alle erzählen Geschichten aus Niedersachsen – einer Region im Norden Deutschlands, in der Vergangenheit und Gegenwart lebendig aufeinandertreffen.

1. Löwenstadt Braunschweig: Welfen & Wissenschaft

Die traditionsreiche Löwenstadt Braunschweig an der Oker bietet alles, was eine Städtereise spannend macht: Geschichte zum Anfassen, eindrucksvolle Architektur, lebendige Plätze und ein modernes Stadtgefühl. Seit Heinrich der Löwe sie 1142 zu seiner Residenz erhob, spielte Braunschweig eine zentrale Rolle im Hansehandel und als Welfenmetropole. (Die Welfen waren ein bedeutendes europäisches Adelsgeschlecht, das über Jahrhunderte Herrscher in Deutschland, Italien und Großbritannien stellte.) Noch heute zeugen der Dom St. Blasii, die Burg Dankwarderode und der Burgplatz von dieser glanzvollen Zeit. Wer durch das historische Magniviertel schlendert, Schloss Richmond besucht oder die Oker mit dem Boot erkundet, erlebt eine Stadt voller Harmonie und Kontraste. Denn die Stadt ruht sich keineswegs auf ihrer Geschichte aus: Als „Stadt der Wissenschaft“ ist Braunschweig heute führend in Forschung, Technik und Innovation. 

2. Residenzstadt Celle: Fürstenglanz & Flair

Wer eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands erleben will, ist in Celle genau richtig. In der historischen Altstadt findet man über 500 liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, die das Stadtbild wie ein lebendiges Museum erscheinen lassen. Besonders eindrucksvoll: das reich verzierte Hoppener Haus und die malerische Kalandgasse. 

Das Residenzschloss Celle – eines der bedeutendsten Welfenschlösser Norddeutschlands – begeistert mit Prunkräumen, einem Museum und dem ältesten noch bespielten Barocktheater Deutschlands. Im Caroline-Mathilde-Jahr 2025 rückt das Schloss noch mehr ins Rampenlicht – mit Ausstellungen, Führungen und spannenden Geschichten rund um die dänische Königin, die vor 250 Jahren in Celle im Exil lebte. 

Celle überzeugt jedoch nicht nur durch historische Eleganz. Die Stadt ist grün, freundlich und vielseitig. Ob ein Ausflug in die Lüneburger Heide, eine Bootstour auf der Aller oder ein Picknick im Schlosspark – Celle ist perfekt für alle, die Kultur, Natur und Geschichte(n) lieben.

3. Universitätsstadt Göttingen: Tradition & Innovation

Wer Geschichte, Wissenschaft und lebendige Stadtkultur liebt, ist in Göttingen genau richtig. Die Stadt blickt auf eine über 280-jährige Universitätsgeschichte zurück: Die Universität Göttingen, offiziell Georg-August-Universität Göttingen, zählt heute zu den traditionsreichsten und renommiertesten Hochschulen Deutschlands und hat im Laufe ihrer Geschichte eine bemerkenswerte Zahl von Nobelpreisträgern hervorgebracht. Im Forum Wissen können Besucher:innen tief in die Welt des Forschens eintauchen – multimedial und mit zahlreichen Aha-Momenten. Die historische Innenstadt mit dem Alten Rathaus, den prachtvollen Bürgerhäusern und dem Gänseliesel-Brunnen ist das Herz der Stadt. Hier trifft studentisches Leben auf mittelalterliches Flair, Festivals auf Fachliteratur, Wissenschaft auf Lebensfreude. Ein Spaziergang durch den Botanischen Garten oder ein Besuch in einem der vielen Museen runden den Aufenthalt ab.

4. Hansestadt Einbeck: Oldtimer, Blaudruck & Bier

Die Stadt Einbeck überrascht mit Fachwerkarchitektur, Oldtimern, Bockbier und einem blauen Wunder. Über 150 liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser prägen die Altstadt, die mit ganz viel Geschichte aufwartet. Technikbegeisterte kommen im PS.Speicher auf ihre Kosten: Europas größte Oldtimersammlung erzählt Automobilgeschichte zum Anfassen. 

Wer Bier liebt, findet in der Einbecker Brauerei sein Glück, wo das „Ainpöckisch Bier“ erfunden wurde, das im 17. Jahrhundert in München besonders beliebt war. Dort wurde der Name kurzerhand verballhornt – und so entstand das berühmte „Bockbier“, das heute weltweit bekannt ist. 

Und das blaue Wunder? Das bietet der Einbecker Blaudruck: Die traditionelle Färbetechnik wurde 2017 als immaterielles UNESCO-Kulturerbe ausgezeichnet und ein ästhetisches Highlight für alle, die echtes Kunsthandwerk erleben wollen.

5. Goslar: UNESCO-Welterbe & Bergbau

Die Kaiserstadt am Harz ist wie gemacht für Entdecker:innen: Enge Gassen, prächtige Fachwerkhäuser und traditionsreiche Plätze prägen das Stadtbild. Die Altstadt gehört gemeinsam mit dem Bergwerk Rammelsberg zum UNESCO-Weltkulturerbe – ein Zeugnis der glanzvollen Vergangenheit. Doch Goslar ist keine Stadt, die in Erinnerungen verharrt: Wo einst Kaiser und Könige residierten, treffen Besucher:innen heute auf kreative Kunsthandwerker:innen, junge Labels und charmante Lokale.

Zu den Highlights zählen die beeindruckende Kaiserpfalz, das Große Heilige Kreuz und der malerische Marktplatz mit seinem Glockenspiel. Neben imposanten Bauwerken aus verschiedensten Epochen und zahlreichen Kirchen überrascht Goslar auch mit Kunst im öffentlichen Stadtbild: Werke zeitgenössischer Künstler:innen aus aller Welt setzen moderne Akzente und schlagen so die Brücke zur Gegenwart. 

6. Sagenhaft: Hameln im Weserbergland

So verführerisch wie das Flötenspiel des Rattenfängers präsentiert sich Hameln im Herzen des Weserberglands. Die weltberühmte Sage begegnet Besucher:innen auf Schritt und Tritt – ob als Freilichtspiel, im Museum, beim Figurenspiel am Hochzeitshaus oder bei einer spannenden Stadtführung. 

Doch Hameln begeistert nicht nur mit Legenden, sondern auch mit beeindruckender Weserrenaissance. Prunkvolle Bürgerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert und verwinkelte Gassen verleihen der Altstadt ein unverwechselbares Flair. Besonders sehenswert: das Rattenfängerhaus von 1602, das Leisthaus und das Dempterhaus. Die historischen Fassaden erzählen vom einstigen Reichtum der Stadt, deren Lage an der Weser sie zu einem florierenden Handelsplatz machte.

7. Hannover Highlights: Gärten & Geschichten

Wer die Landeshauptstadt von Niedersachsen besucht, wandelt auf königlichen Pfaden. Die einstige Residenzstadt des Welfenhauses trägt Geschichte im Herzen – sichtbar im imposanten Leineschloss, in der Staatsoper und nicht zuletzt in den Herrenhäuser Gärten. Letztere gehören zu den bedeutendsten Barockgärten Europas. Hier zeigt sich Hannover von seiner eleganten Seite: kunstvoll geschnittene Hecken, barocke Wasserspiele und ein Schloss, das von höfischer Vergangenheit erzählt. 

Doch Hannover ist alles andere als verstaubt: Moderne Architektur, lebendige Viertel und eine vielseitige Kulturszene machen die Stadt zu einem spannenden Reiseziel. Wer royale Geschichte mit urbanem Lifestyle kombinieren will, ist in Hannover genau richtig.

8. Hildesheim: Kunst, Kirchen & Kultur

Wer sich in Hildesheim zuerst einen Überblick verschaffen möchte, sollte die 364 Stufen auf den Kirchturm der gotischen Bürgerkirche St. Andreas erklimmen – dem höchsten Kirchturm Niedersachsens. Oben angekommen, belohnt ein Ausblick aus 75 Metern Höhe über die Dächer der Stadt und weit ins Umland.

Von hier lassen sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten aus der Vogelperspektive entdecken – darunter auch zwei echte UNESCO-Schätze: Der Mariendom und die St. Michaeliskirche gelten als Meisterwerke romanischer Baukunst und ziehen Besucher:innen aus aller Welt an. Das benachbarte Dommuseum beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen sakraler Kunst und wenige Schritte entfernt beeindruckt der historische Marktplatz mit dem aufwendig rekonstruierten Knochenhauer-Amtshaus – einem der schönsten Fachwerkhäuser Deutschlands.

9. Wolfenbüttel: Lessing, Literatur & Likör

Die historische Altstadt von Wolfenbüttel beeindruckt mit einem der besterhaltenen Fachwerk-Ensembles Deutschlands und bietet gleichzeitig jede Menge Inspiration. Im Lessinghaus spürt man den Geist der Aufklärung – dort verfasste der Dichter Gotthold Ephraim Lessing sein berühmtes Drama „Nathan der Weise“. 

Die benachbarte Herzog August Bibliothek gilt als Mekka für Bücherfreund:innen. Einst zog sie Wissenschaftler:innen aus ganz Europa an – heute fasziniert sie mit digitalen Angeboten und Sonderausstellungen. Das Schloss Wolfenbüttel, einst Residenz der Herzög:innen, ergänzt das historische Ensemble. 

Wolfenbüttel verbindet Vergangenheit und Gegenwart, Kunst und Alltag, Literatur und Lebensfreude – und das alles in entspannter Atmosphäre. Wer will, rundet seinen Besuch mit einem Jägermeister ab – denn auch dieser weltberühmte Kräuterlikör hat hier seinen Ursprung.

10. Ausflugstipp: Autostadt in Wolfsburg

Nach der Zeitreise durch die historischen Städte Niedersachsens eröffnet sich in Wolfsburg ein faszinierender Blick in die Zukunft: Die Autostadt – eine Erlebniswelt rund um Mobilität, Technik und Design – begeistert mit moderner Architektur, interaktiven Ausstellungen und einem familienfreundlichen Programm.

Markenpavillons, multimediale Installationen und das legendäre Automuseum ZeitHaus laden zum Entdecken ein. Wer möchte, kann sogar eine Probefahrt machen oder sein neues Fahrzeug direkt vor Ort in Empfang nehmen.

Mitten im Grünen gelegen, bietet die Autostadt viel Raum zum Flanieren – ob im Park, entlang des Wassers oder auf der lebendigen Piazza. Wer Zukunft erleben will, sollte Wolfsburg als Ausflugsziel nicht verpassen – und seine Zeitreise durch Niedersachsen auf moderne Weise abrunden.

Fazit: Zeitreisen in Echtzeit

Fachwerk, Welterbe, Wissenschaft – die Städte Niedersachsens laden ein zum Staunen, Entdecken und Flanieren. Von Hameln bis Hannover, von Braunschweig bis Wolfenbüttel: Hier wird Geschichte lebendig, Architektur zum Erlebnis und jede Gasse zur Bühne. Perfekt für spontane Wochenendtrips, inspirierenden Kulturgenuss oder spannende Entdeckungsreisen. Lust bekommen? Niedersachsen wartet!