Halloween

Die Geschichte von Halloween: In Irland hat alles begonnen

Verkleiden, feiern, schaudern: Am 31. Oktober steht mit Halloween wieder die Gruselnacht des Jahres an.

Nicht nur Heidi Klum (51) ist ein echter Halloween-Fan. Während die Modelmama auch 2024 wieder ihre eigene große Halloween-Party in den USA schmeißt, wird das Gruselfest auch im deutschsprachigen Raum immer beliebter. 

Selbst wenn man annehmen könnte, dass Halloween typisch amerikanisch ist, geht das Fest auf sehr viel ältere Bräuche zurück. 

Schon seit Jahrhunderten gehört es in moderner und ehemaliger Form zum irischen Brauchtum. Dass dies Besucher anlocken kann, hat man natürlich auch auf der "grünen Insel" erkannt. "Tourism Ireland" vermarktet das Land heute als "Heimat von Halloween".

Der Ursprung des Halloween-Fests

In einem Video auf dem YouTube-Kanal "entdeckeirland" erklärt Kelly Fitzgerald von der School of Irish, Celtic Studies and Folklore am University College Dublin, es sei nicht verwunderlich, dass viele Menschen denken "Nordamerika sei der Ort, an dem Halloween seinen Ursprung hat. Aber Halloween ist viel älter, und eines der fantastischsten Dinge, die man lernen und verstehen kann in irischer Kultur und irischer Geschichte. In den Wegen, in denen die Menschen hier in Irland lebten, ist zu erkennen, wie wichtig Oíche Shamhna oder Halloween hier auf dieser Insel ist."

Ganze Generationen könnten demnach ein Gefühl der Zugehörigkeit rund um Halloween verspüren. "Und der wichtigste Tag für sie war Samhain. Es war eine Zeit, in der die Grenzen des Diesseits und des Jenseits verschwimmen. [...] Wir haben die Welt der Toten und wir haben die natürliche Welt, die Welt der Lebenden." Das Samheinfest zum Ende der Erntezeit markiert seit Jahrhunderten den Übergang zum Winter. Die Bedeutung dieser Zeit wurde laut Fitzgerald schon in den frühesten Schriften auf der Insel erwähnt.

Halloween im modernen Irland

In Irland wird vielerorts mit einer Mischung aus alten Bräuchen und heutigen Einflüssen gefeiert. Im ganzen Land gibt es teils mehrtägige Festivals, aufwendige Paraden und schaurige Grusel-Spektakel. Vom 31. Oktober bis zum 3. November findet etwa rund um die kleinen Städte Trim und Athboy im County Meath das Púca Festival statt. Die Veranstalter beschreiben dieses auf der Homepage als "verwurzelt in den mystischen Traditionen von Samhain, aber voll zeitgenössischer Energie strotzend". Es gibt einen großen Festzug, musikalische Unterhaltung wie ein DJ-Set von Leftfield, imposante Feuer-Shows, einen Erntemarkt und vieles mehr.

"Derry Halloween" im nordirischen Derry/Londonderry wird unterdessen als "Europas größtes Halloween-Festival" beworben. Auch in der "Stadt der Knochen" wird sich mehrere Tage lang gegruselt - vom 28. bis 31. Oktober. Allerhand Veranstaltungen zwischen klagenden Nonnen und fliegenden Zeitreisenden locken Besucher genauso an wie ein Maskenball, ein "House of Horrors", eine große Parade mit hunderten Performern und anschließendem Feuerwerk sowie ein Eisenbahnmuseum, in dem es spuken soll. Serien-Fans können außerdem für ein Foto auf dem Eisernen Thron aus "Game of Thrones" Platz nehmen.

In Irlands Hauptstadt Dublin können sich mutige Gruselfans unter anderem im "Nightmare Realm" vergnügen. In einem von fünf Labyrinthen feiert Slappy der Clown seinen Geburtstag, in einem anderen treiben dämonische Monstren in einem Dorf aus dem 17. Jahrhundert ihr Unwesen. 

Wer Angst hat, dass die Erfahrung doch zu schaurig sein könnte, kann vorab ein "Zombie Insurance Band" erwerben. Wer eines dieser "Zombie-Versicherungsbänder" vorzeigt, wird von den furchterregenden Darstellern in Ruhe gelassen.

Vom 25. bis 28. Oktober wird in Dublin das "Bram Stoker Festival" gefeiert, das nicht nur für Unterhaltung sorgen soll. Auch das Vermächtnis Stokers (1847-1912) wird zelebriert. Der irische Autor wurde in Clontarf, Dublin geboren und ist insbesondere für seinen Roman "Dracula" bekannt, der die Grundlage für zahlreiche Verfilmungen darstellt.

In Longford steht zudem vom 26. bis 28. Oktober das "Dead of Night"-Festival an, bei dem ebenfalls eine Prozession mit Festwagen und rund 100 Performern den Höhepunkt darstellt.

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