"Blood & Gold" auf Netflix: Nazis im Goldrausch
Der spannungsgeladene und actionreiche Nazi-Film „Blood & Gold“ kommt im Western-Look daher und zeigt eine brutale wie unterhaltsame Suche nach einem Goldschatz. Ab Freitag auf Netflix.
Schon die ersten Sekunden von "Blood & Gold" sind fesselnd: Der Wehrmachtsdeserteur Heinrich (Robert Maaser) wird von einer SS-Einheit unter der Führung des psychopathisch veranlagten Ober-Nazis Von Starnfeld (Alexander Scheer) über Wiesen und Felder gejagt, gefangen genommen und am nächsten Baum aufgehängt.
Bevor Heinrich seinen letzten Atemzug macht, schneidet ihn Elsa (Marie Hacke) vom Baum und schleppt den ohnmächtigen Heinrich nach Hause, während Hitlers Henker polternd ins nahe gelegene Dorf Sonneberg weiterzieht. Dort gilt es, ein Schatz zu finden – nämlich zahlreiche von einer jüdischen Familie stammende Goldbarren.
Die SS-Männer lassen auf der Suche nach dem Gold keinen Stein auf dem anderen, tyrannisieren das eigene Volk und durchsuchen alle Häuser – darunter auch den Bauernhof von Elsa, auf dem sie den verletzten Deserteur Heinrich pflegt. Als die SS Elsa massenvergewaltigen will, folgt der erste von vielen unerbittlichen Kämpfen auf Leben und Tod.
Tarantino und Leone
Inszeniert hat diese aufwühlende Geschichte der Regisseur Peter Thorwarth, der nach dem Action-Horror-Hit „Blood Red Sky“, den bisher auf Netflix über 50 Millionen Menschen gestreamt haben, mit „Blood & Gold“ nun seinen neuen Film präsentiert. Dieser ab Freitag abrufbare Film (Netflix) ist eine schräge, aber gelungene Mischung aus Action-Komödie und Italo-Western (aus Deutschland). „Ich wollte schon immer einen Western machen, der in Deutschland spielt. Es war für uns immer klar, dass wir keinen Kriegsfilm machen wollen. Im Film finden sich viele Elemente, aus denen ein klassischer Italo-Western besteht. Es gibt den Platz mit der Kirche, eine Gemeinde, die von Banditen bedroht wird – in unserem Fall ist das die SS. Und dann gibt es natürlich noch einen Helden, der am Ende des Tages so richtig aufräumt“, sagt Peter Thorwarth im KURIER-Interview.
Als Titel für den Film sei ursprünglich „Es war einmal in Deutschland“ angedacht gewesen, aber dieser wäre dann zu nah an den Produktionen von Quentin Tarantino und Sergio Leone gewesen. Also musste ein anderer Name her. „Wir hatten einige auf unserer Liste. ‚Blood & Gold‘ hat dann allen auf Anhieb gefallen: Der Titel bringt die Handlung auf den Punkt“, sagt der 51-Jährige.
Anfeindungen
In den eineinhalb Stunden geht es ohne Verschnaufpause zur Sache. Es wird geprügelt, geballert und geschlitzt, was das Zeug hält. Das ist dann zwar durchaus fordernd, aber auch auszuhalten. „Ich glaube, die Härte des Films wäre schwer zu verdauen, wenn es nicht immer die Momente geben würde, in denen man wieder entspannen und lachen kann. Die größte Herausforderung dabei war, den Bogen nicht zu überspannen“, sagt Thorwarth, der den Film in einem kleinen tschechischen Ort namens Výsluní gedreht hat.
Dass einem dabei des Öfteren das Lachen im Hals stecken bleibt, war Sinn der Sache. Es sei auch klar gewesen, dass man mit so einem Film polarisiert. „Es gibt auch bereits Anfeindungen aus der rechten Szene, weil unser Held ein Deserteur ist. Aber diese Kritik kann ich nicht ernst nehmen. Es gibt auch welche, die werfen einem vor, man würde die Geschichte verfälschen. Aber wir hatten ja auch gar nicht den Anspruch, einen historisch wasserdichten Film zu drehen.“
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