Der Winter im Flachland ist laut Experte vorübergehend vorbei. Am Freitag bleibt es wolkenlos.

Warum die Tage zu Winterbeginn wieder länger werden

Man spürt es – noch – nicht, doch es wird wieder länger hell

Auch wenn es noch nicht danach aussieht: Demnächst ist das Schlimmste überstanden. Morgen ist der kürzeste Tag und dann werden die Tage wieder länger. Das bedeutet auch, dass es wieder mehr Licht geben wird.

Allerdings, und hier muss der Euphorie ein wenig Einhalt geboten werden, dauert es bis dahin. Mit dem morgigen 21. Dezember ist astronomischer Winterbeginn. Die Sonne befindet sich auf dem tiefsten Stand des Jahres, damit ist gleichzeitig die längste Nacht des Jahres zu überstehen. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) geht die Sonne in Wien um 7.43 Uhr auf und um 16.03 Uhr schon wieder unter. Der Kontrast zu den gefühlt ewig hellen Sommertagen: Am 30. Juni ging sie um 4.58 Uhr auf und erst um 20.59 Uhr unter. Das ist kurz nach der Sonnensonnenwende, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht.

Orakelnächte

Für unsere Vorfahren waren mehr als 16 Stunden Finsternis ohne Elektrizität vermutlich noch schwerer zu ertragen. Für Volkskundler ist das mit ein Grund, warum gerade diese Jahreszeit so von Bräuchen und Orakeln durchsetzt ist. Die dunkle Zeit sei eine Zeit des Übergangs, man wollte die Zukunft befragen.

Da macht auch die Wintersonnenwende keinen Unterschied. Regional unterschiedlich, konnte unverheirateten Frauen im Traum der Zukünftige erscheinen. Ähnliches besagte angeblich die Position eines in Richtung Tür geworfenen Pantoffels. Bis zum Jahr 1970 war der 21. Dezember dem Heiligen Apostel Thomas zugeordnet. Er hatte die Auferstehung Jesu am längsten angezweifelt. Im christlichen Denken quasi als längster in der Dunkelheit des Nicht-Glaubens verharrt. Seit rund 50 Jahren wird der Namenstag des „ungläubigen Thomas“ paradoxerweise am 3. Juli gefeiert.

Dass die Tage nun wieder länger werden, macht sich vorerst nur im Sekundenbereich bemerkbar. Einen Richtwert, wie viel gibt dafür ein altes Sprichwort aus dem Alpenraum:

Zu Weihnachten um einen Hahnentritt, zu Neujahr um einen Männerschritt, zu Dreikönig um einen Hirschensprung und zu Lichtmess (1. Februar, Anm.) um eine ganze Stund’.

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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