TikTok-Trend Winter Arc: Gefährlicher Kampf gegen inneren Schweinehund
Nichts für Warmduscher: Statt Keksen und Couch wird der Winter dafür genutzt, sich in allen möglichen Bereichen selbst zu optimieren.
Wer bei Winter an Bingewatching, Tee und faule Stunden auf der Couch denkt, kommt auf TikTok gerade nicht mehr weit. Hier lautet der neueste Trend "Winter Arc" und bedeutet das genaue Gegenteil von schummriger Faulenzerei. Stattdessen werden die Monate von Oktober bis Ende Dezember zur intensiven Selbstverbesserung genutzt.
Gesünder und gestählter ins Neue Jahr
Der Begriff "Arc" bedeutet so viel wie "Bogen" und bezieht sich in der Popkultur und beim aktuellen TikTok-Trend auf die Veränderung eines Charakters während seiner Geschichte. Beim Winter Arc geht es darum, während des Winters eine Entwicklung durchzumachen und als bessere Version seiner selbst im neuen Jahr anzukommen. Der eigene Winter Arc ist sozusagen die persönliche Heldenreise, an deren Ende man als gesunder, gestählter und resilienter Mensch ins neue Jahr startet.
Selbstoptimierung Winteredition
Der Rückzug im Winter wird also bewusst dazu genutzt, um sich körperlich, mental und manchmal sogar finanziell neu aufzustellen. Die Regeln sind nicht festgelegt. Für die meisten User stehen folgende Dinge auf dem Programm:
- frühes Aufstehen
- eine gesunde Ernährung
- fünfmal die Woche Sport
- das Erlernen von neuen Fertigkeiten
- "Digital Detox"/Minimieren der Bildschirmzeit
- geistige Weiterentwicklung
- Meditation
- Achtsamkeitsübungen
- persönliche Reflexion
Winter Arc kann nach hinten losgehen
Um sich in der dunklen Jahreszeit vor einer depressiven Verstimmung zu schützen, sind Routinen und Strukturen psychologisch durchaus sinnvoll. Auffällig am Winter-Arc-Trend ist allerdings, dass er besonders von Männern in den sozialen Medien nahezu martialisch aufgegriffen wird. Sie scheren sich symbolisch die Köpfe und kündigen an, soziale Kontakte inklusive Partnerschaften für die nächsten Monate aus ihrem Leben zu streichen. So wollen sie jeglicher Ablenkung während ihrer Selbstoptimierungsphase aus dem Weg gehen.
Realistische Ziele statt Überforderung
Ein Rückzug von sozialen Beziehungen ist für die eigene Entwicklung allerdings völlig ungesund. Experten warnen zudem, dass der Druck zur Selbstverbesserung in so kurzer Zeit für die meisten Menschen ebenfalls kontraproduktiv ist. Sinnvoller und nachhaltiger ist es dagegen, sich realistische Ziele zu setzen. Dasselbe gilt auch jedes Jahr wieder für Neujahrsvorsätze - aber immerhin die kann man sich nach einem erfolgreichem Winter Arc sparen.
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